07.07.2017

Fatima - Maria als Pilgerin 2


Am 13. Oktober 1947 verließ das wundertätige Gnadenbild die Cova da Iria und kam zwei Tage später im Erzbistum von Evora an. 20.000 Personen erwarteten es dort, an ihrer Spitze der Erzbischof selbst mit den politischen und militärischen Vertretern der Provinz. So begann die zweite Pilgerreise, welche die Provinz südlich des Tejo Christus zurückerobern sollte.

An den Grenzen des Bezirkes verabschiedete sich der Bürgermeister, dessen Gerichtsbarkeit hier endete, von der Gottesmutter und übergab die Statue seinem Amtskollegen des Nachbarbezirkes. Von da weg begab sich die himmlische Pilgerin gegen den Hauptort. Je nach der Entfernung des Ortes wurde sie auf ihrer Reise entweder auf den Schultern von Männern getragen oder mit dem Auto weiter in das Land geführt. Alle Orte, durch die sie kam, hatten Festtag. Die Straßen glichen einem Teppich aus Blumen, Triumphbögen waren als Willkommensgruß aufgerichtet.

Die Kostbarsten Seidentücher verhüllen die Fassaden der herrschaftlichen Paläste; aber auch an den Häusern der Armen fehlt der Schmuck nicht, der in seiner Einfachheit noch eindrucksvoller wirkt. Und unsere Liebe Frau zieht lächelnd vorüber, Segen und Frieden Strahlt von ihr aus, während sich aus den Fenstern und von den Balkonen ein wahrer Regen von Blumen und Rosenblättern über sie ergießt.

In der Stadt bewegt sich der Zug zum Rathaus, weil Unserer Lieben Frau als Herrin des ihr geweihten und zum Besitz gegebenen Landes hier die Huldigung der Stadt dargebracht werden soll.

In der Nacht findet die Lichterprozession statt. Die weißgekleideten Bürgerinnen von Alentejo und Algarve erstrahlen im Dunkeln im Schein der tausend und abertausend Fackeln und Kerzen. Es sind Nächte des Gebetes, der Gesänge, der Tränen und Anrufungen, des mutigen Bekenntnisses des persönlichen Glaubens . . .

Nach Mitternacht feiert man die Heilige Messe, der sich eine nächtliche Anbetung des Allerheiligsten bis zum Morgengrauen anschließt. Nach Tagesanbruch wird im Freien, auf dem größten Platze des Ortes, das heilige Meßopfer neuerlich dargebracht. Auf diesem Platze haben sich auch viele Kranke versammelt. Zu ihnen wird nach Beendigung des heiligen Opfers Jesus im heiligsten Altarssakramente getragen. Sein Segen bringt ihnen Frieden und Stärkung, häufig auch Besserung ihres Leidens oder vollständige Genesung. Zieht das Allerheiligste vorbei, füllen sich viele Augen mit Tränen; und mit weißen Taschentüchern winken die Gläubigen ihren Abschiedsgruß, während die Prozession ihren Weg fortsetzt.

So besucht die Gottesmutter Pfarrei um Pfarrei, um alle ihre in der weiten Ebene verstreuten Kinder zu stärken und zu trösten . . .

Quelle: Maria spricht zur Welt – Geheimnis und Weltgeschichtliche Sendung Fatimas – L. Gonzaga da Fonseca – Tyrolia-Verlag – Innsbruck – Wien – München

Bild aus dem Kalender „Australia needs Fatima“ - 2016, Monat März.

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