Am 13. Oktober 1947 verließ das wundertätige Gnadenbild die
Cova da Iria und kam zwei Tage später im Erzbistum von Evora an. 20.000
Personen erwarteten es dort, an ihrer Spitze der Erzbischof selbst mit den
politischen und militärischen Vertretern der Provinz. So begann die zweite Pilgerreise, welche die Provinz
südlich des Tejo Christus zurückerobern sollte.
An den Grenzen des Bezirkes verabschiedete sich der
Bürgermeister, dessen Gerichtsbarkeit hier endete, von der Gottesmutter und
übergab die Statue seinem Amtskollegen des Nachbarbezirkes. Von da weg begab
sich die himmlische Pilgerin gegen den Hauptort. Je nach der Entfernung des
Ortes wurde sie auf ihrer Reise entweder auf den Schultern von Männern getragen
oder mit dem Auto weiter in das Land geführt. Alle Orte, durch die sie kam,
hatten Festtag. Die Straßen glichen einem Teppich aus Blumen, Triumphbögen
waren als Willkommensgruß aufgerichtet.
Die Kostbarsten Seidentücher verhüllen die Fassaden der
herrschaftlichen Paläste; aber auch an den Häusern der Armen fehlt der Schmuck
nicht, der in seiner Einfachheit noch eindrucksvoller wirkt. Und unsere Liebe
Frau zieht lächelnd vorüber, Segen und Frieden Strahlt von ihr aus, während
sich aus den Fenstern und von den Balkonen ein wahrer Regen von Blumen und
Rosenblättern über sie ergießt.
In der Stadt bewegt sich der Zug zum Rathaus, weil Unserer
Lieben Frau als Herrin des ihr geweihten und zum Besitz gegebenen Landes hier
die Huldigung der Stadt dargebracht werden soll.
In der Nacht findet die Lichterprozession statt. Die
weißgekleideten Bürgerinnen von Alentejo und Algarve erstrahlen im Dunkeln im
Schein der tausend und abertausend Fackeln und Kerzen. Es sind Nächte des
Gebetes, der Gesänge, der Tränen und Anrufungen, des mutigen Bekenntnisses des
persönlichen Glaubens . . .
Nach Mitternacht feiert man die Heilige Messe, der sich eine
nächtliche Anbetung des Allerheiligsten bis zum Morgengrauen anschließt. Nach
Tagesanbruch wird im Freien, auf dem größten Platze des Ortes, das heilige
Meßopfer neuerlich dargebracht. Auf diesem Platze haben sich auch viele Kranke
versammelt. Zu ihnen wird nach Beendigung des heiligen Opfers Jesus im
heiligsten Altarssakramente getragen. Sein Segen bringt ihnen Frieden und
Stärkung, häufig auch Besserung ihres Leidens oder vollständige Genesung. Zieht
das Allerheiligste vorbei, füllen sich viele Augen mit Tränen; und mit weißen
Taschentüchern winken die Gläubigen ihren Abschiedsgruß, während die Prozession
ihren Weg fortsetzt.
So besucht die Gottesmutter Pfarrei um Pfarrei, um alle ihre
in der weiten Ebene verstreuten Kinder zu stärken und zu trösten . . .
Quelle:
Maria spricht zur Welt – Geheimnis und Weltgeschichtliche Sendung Fatimas – L.
Gonzaga da Fonseca – Tyrolia-Verlag – Innsbruck – Wien – München
Bild aus dem Kalender „Australia needs Fatima“ - 2016, Monat März.
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