22.04.2017

VISIONEN




 In der kurzen Zeit, die sie nach den Erscheinungen, in Fatima, noch auf Erde verbrachten, und selbst in dem Zeitraum, der die Erscheinungen umfasste, hatten Francisco und Jacinta, vor allem aber die letztere, einzeln verschiedene Visionen, wie z.B.

„Ich habe den Heiligen Vater gesehen ... “

Einmal wandte sich Jacinta gegen Mittag am Brunnen von Lucias Elternhaus an diese und fragte:
„Hast du nicht den Heiligen Vater gesehen?“
„Nein“
„Ich weiß nicht, wie es geschehen ist, ich habe den Heiligen Vater in einem sehr großen Haus auf den Knien vor einem Tisch gesehen, er hielt die Hände vors Gesicht und weinte; vor dem Hause befanden sich eine Menge Leute, und einige warfen Steine auf ihn, andere verfluchten ihn und riefen ihm Schlimme Worte zu. Der arme Heilige Vater, wir müssen viel für ihn beten!“ (Vgl. Memórias III., S. 228; De Marchi, S. 98-99; Walsh, S. 85; Ayres da Fonseca, S. 136)

Als die Kinder eines Nachmittags im August 1917 auf den Felssteinen des Cabeço-Hügels saßen, begann Jacinta plötzlich das Gebet zu sprechen, das der Engel sie gelehrt hatte, und nach einem tiefen Schweigen sagte sie zu ihrer Kusine:
„Siehst du nicht so viele Straßen, so viele Wege und Felder voller Menschen, die vor Hunger weinen und nichts zu essen haben? Und der Heilige Vater betet in einer Kirche vor dem Unbefleckten Herzen Mariens? Und so viele Leute die mit ihm beten?“ (Vgl. Memóris III., S. 228; De Marchi S. 99; Walsh, S. 84; Ayres da Fonseca, S. 137)

Eines Tages traf Lucia Jacinta nachdenklich zu Hause an und fragte sie:
„Jacinta woran denkst du?“
„An den Krieg, der kommen wird. So viele Menschen werden sterben! Und fast alle kommen in die Hölle! Viele Häuser werden zerstört werden und viel Priester getötet. Schau, ich gehe in den Himmel, und du, wenn du in der Nacht das Licht siehst, von dem jene Frau gesprochen hat, daß es vorher kommt, flieh du auch dahin.“ (Vgl. Memórias III., S. 228; De Marchi, S. 238; Walsh, S. 85; Ayres da Fonseca, S. 161-162)

Quelle: „Fatima“ – Botschaft der Tragödie oder der Hoffnung? – Antonio Borelli Machado – Hrsg.: DVCK e. V. – Frankfurt am Main – Aktion „Deutschland brauch Mariens Hilfe“

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