Hl. Willibald
Bischof OSB
Geboren: 22. Oktober 700 in England
Gestorben: 7. Juli 787 in Eichstätt, Bayern
Patron der Diözese Eichstätt; früher der Gittermacher
Der Name von Bischof Willibald ist untrennbar verbunden mit
der kleinen Stadt Eichstätt, gelegen im bayerischen Altmühltal in der Nähe von
Ingolstadt. Hier war der Glaubensbote aus England 740 zum Priester geweiht
worden, hier wirkte er von 741 bis 787 als erster Bischof des neugegründeten
Bistums, hier liegt er begraben.
Im Dom zu Eichstätt, auch Willibaldsdom genannt, erinnert
alles an den großen Kirchenfürsten des 8. Jh. Eine riesige Sitzfigur des
Bistumsgründers, geschaffen 1514 wahrscheinlich von Loy Hering, fällt dem
Besucher beim Eintritt in das Gotteshaus am Marktplatz sofort ins Auge.
Die eigentliche Gedenkstätte, der Willibaldsaltar, befindet
sich im Willibaldschor. In einer Marmorurne über den Tabernakel werden die
Gebeine des Heiligen aufbewahrt. Der Baldachinaltar erhebt sich über einem
Sockel aus Marmor in sechs Stützen zu einer reichen Voluten-Krone. Als Vorbild
diente der Bronzealtar von Bernini über dem Petrusgrab im Petersdom zu Rom. Der
Altar wurde 1745 aus Anlass des 1000jährigen Jubiläums des Bistums Eichstätt
gestiftet. Ursprünglich wurde Willibald in einem Erdgrab beigesetzt, ab 1269
ruhten die Gebeine in einem Steinschrein in Form eines gotischen Kirchenchores.
Die frühgotische Arbeit kann heute ebenfalls im Willibaldschor besichtigt
werden.
Willibald, am 22. Oktober 700 in Südengland geboren,
unternahm im Jahre 720 mit seinem Vater Richard von Wessex und seinem Bruder
Wunnibald eine Pilgerfahrt nach Rom. Unterwegs starb der Vater in Lucca. Nach
zweieinhaljährigen Aufenthalt in Rom zog Willibald allein nach Palästina und
Konstantinopel. 729 kehrte er nach Italien zurück und wirkte im folgenden
Jahrzehnt mit am Wiederaufbau des berühmten, aber völlig heruntergekommenen
Benediktinerklosters Montecassino.
Im Jahre 739 forderte Papst Gregor III. Willibald auf,
zusammen mit Bonifatius an der Missionierung Germaniens teilzunehmen. Der
„Apostel der Deutschen“ sandte Willibald dann nach Eichstätt und weihte ihn 741
zum Bischof. Willibald wirkte äußerst segensreich für sein Bistum. Schon bald
wurde er der „Bischof der Edlen“ genannt, weil er sich für eine erfolgreiche
Missionstätigkeit im bayerischen Raum mit vielen Adligen verbündete. Auf
Willibald geht die Erbauung des Eichstätter Ur-Domes zurück; im fränkischen
Heidenheim gründete er die dortige Abtei und setzte seine Schwester Walburga als Äbtissin ein. Bruder Wunibald
wurde Abt in dem Doppelkloster, das sich zu einem Missions- und Kulturzentrum
entwickelte.
Willibald starb am 7. Juli 787, manche Quellen sprechen auch
von 781. Vor seinem Tod hatte er noch einer Nonne Namens Hugeburc einen Bericht
über sein Leben als Pilger diktiert.
Verehrung/Brauchtum: Im
Bistum Fulda wird mit Willibald zugleich sein Bruder Wunibald verehrt.
Darstellung: Willibald
ist immer in den bischöflichen Gewändern abgebildet, als Attribute hat er Stab,
Buch, Pfeile und/oder Rationale bei sich. Die gleiche Darstellungsweise wie bei
dem monumentalen Sitzbild aus Stein im Eichstätter Dom ist auch bei einer
Holzskulptur aus dem Jahr 1500 in der Wallfahrtskirche St. Willibald im
bayerischen Jensewang bei Fürstenfeldbruck zu sehen. Besonders oft ist Willibald
mit seiner Schwester Walburga abgebildet worden, so in einer Skulptur an der
Fassade der Heiliggeistkirche in Eichstätt. Auch mit der ganzen Familie, also
mit Walburga, Wunibald, Vater Richard und Mutter Wunna, wurde Willibald
dargestellt. Beispiele dafür: ein Flügelaltar in der Residenz zu München sowie
der Gruftaltar von Walburga in St. Walburg in Eichstätt.
Quelle: Heilige und
Namenspatrone im Jahreslauf – Schauber-Schindler – Pattloch-Verlag
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