Das gotische Bild zeigt das Pfingstereignis. Die
Architektur, ist zwar noch schematisch, sie besitzt aber schon Perspektive.
Beim umlaufenden Fries sieht man Schatten. Der Hintergrund, noch nichr
naturalistisch, ist fast einheitlich golden gemalt. Der Maler will so den
Einbruch des Göttlichen in diese Welt zeigen. Das Blau, aus dem die
Heilige-Geist-Farbe kommt, symbolisiert
den göttlichen Himmel.
Bei der Anordnung der Personen erkennt man einen streng
symmetrischen Aufbau: Links neben Maria sitzen die Apostel mit Matthäus,
identifizierbar am Evangelienbuch. Die Apostel neben Maria haben ihr die Köpfe
zugewandt, schauen aber aus dem Bild heraus. Im Vordergrund sitzen die
wichtigsten Apostel wie Maria und sind ganzfigurig zu sehen. Sie greifen je
eine Farbe des Gewandes von Maria auf:
Petrus das Blau (Zeichen der Treue) von Mariens Kleid und Johannes das Rot
(Zeichen der Liebe) von Mariens Mantel. Die enge Beziehung zwischen Maria und
Johannes zeigt sich hier auch an der fast identischen Kopf- und Handhaltung
beider. Die Apostel unterscheiden sich durch individuelle Gesichtszüge und
durch ihre Bewegungen. Maria nimmt eine geschwungene Körperhaltung ein. So wird
man dieses Bild in das 13. Jahrhundert datieren dürfen. AE
(Titelbild DER FELS Juni 2014)
Redaktion: Eichendroffstr. 17, D-86916 Kaufering
HubertGindert@der-fels.de
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