Hl. Germanus von Paris
Bischof
Geboren: 496 bei Autun, Frankreich
Gestorben: 28 Mai 576 in Paris, Frankreich
Patron der Gefangenen; der Musik; gegen Fieber; gegen
Feuergefahren
Die ehemalige Abteikirche Saint-Germain-des-Près, heute einer
der beliebtesten Straßenkreuzungen von Paris gelegen, ist das älteste
Gotteshaus der französischen Metropole. Es entstand bereits im 6. Jh. - damals
noch weit draußen vor der Stadt auf den Wiesen (près) – und sollte ursprünglich
die Tunika sowie andere Reliquien des heiligen Vinzenz aufnehmen, die König
Childebert I. aus Saragossa mitgebracht hatte. Schon wenige Jahrzehnte später
fand hier der große Pariser Bischof Germanus (Germain) seine letzte Ruhestätte,
und die Kirche, in der auch Polenkönig Johann Kasimir V. sowie der Philosoph
Descartes beigesetzt sind, erhielt seinen Namen. Das kunstvolle Grabmal stammt
von dem Künstler Eligius, dem späteren Bischof von Noyon (641 bis 660).
Germanus wurde 496 in der Nähe der französischen Stadt Autun
geboren und lebte bereits während seiner Jugendzeit als Einsiedler in einer
verlassenen Einöde. Im Jahr 530 empfing er die Priesterweihe, 540 wurde er Abt
des Stiftes St-Symphorian in Autun. Als 550 der Bischof von Paris starb,
ernannte König Childebert I. Abt Germanus zu dessen Nachfolger und zu seinem
Erzkaplan.
Auch in diesen hohen Ämtern blieb Germanus bescheiden und
demütig, er war freigebig gegenüber den Armen und verteilte seinen eigenen
Besitz unter den Bedürftigen. Beim Volk genoss er bald höchstes Ansehen, von
überall her kamen die Menschen, um seine Predigten zu hören. Das
Benediktinerkloster Saint-Germain-des-Près neben der Kirche, in der er später
einmal begraben werden sollte, ist eine Gründung von Bischof Germanus.
Die Legende erzählt, dass Germanus eines Tages einen
Schreiber zu sich kommen ließ, der das Datum „28. Mai“ an den Kopf seines
Bettes schreiben musste. Niemand wusste, was dies zu bedeuten hatte, bis der
Bischof Monate später, am 28. Mai 576, für immer die Augen schloss.
Kirche Saint-Germain Des Près, von Antoine Blanchard |
Verehrung/Brauchtum: Vor
allem in der karolingischen Zeit genoss Germanus von Paris große Verehrung;
diese nahm jedoch später zugunsten von Germanus von Auxerre ab.
Darstellung: Germanus
von Paris ist immer in bischöflichen Gewändern abgebildet. Manchmal ist er in
Ketten zu sehen, da er sich Zeit seines Lebens für die Befreiung von Gefangenen
einsetzte (Patronat). Auch mit einem Brennenden Haus ist Germanus dargestellt,
da nach der Legende durch sein Gebet das Haus, in welchem er krank daniederlag,
von einem Feuer verschont geblieben sein soll (Patronat)
Quelle:
Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf – Schauber-Schindler – Pattloch-Verlag
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