Um sich den Menschen zu offenbaren, spricht Gott in seiner
entgegenkommenden Güte zu den Menschen in menschlichen Worten: „Gottes Worte,
durch Menschenzunge ausgedrückt, sind menschlicher Rede ähnlich geworden, wie
einst des ewigen Vaters Wort durch die Annahme des Fleisches menschlicher
Schwachheit den Menschen ähnlich geworden ist“ (Dei Verbum 13).
Durch alle Worte der Heiligen Schrift sagt Gott nur ein
Wort: sein eingeborenes Wort, in dem er sich selbst ganz aussagt:
„Das eine gleiche Wort
Gottes erstreckt sich durch alle Schriften;
das eine gleiche Wort
ertönt im Mund aller heiligen Schriftsteller.
Da es im Anfang Gott
bei Gott war, benötigt es keine Silben, denn es ist nicht zeitbedingt“
(Augustinus, Psal. 103, 4, 1)
Aus diesem Grund hat die Kirche die Heiligen Schriften immer
verehrt wie den Leib des Herrn selbst. Sie reicht den Gläubigen ohne Unterlass
das Brot des Lebens, das sie vom Tisch des Wortes Gottes und des Leibes Christi
empfängt.
In der Heiligen Schrift findet die Kirche ständig ihre
Nahrung und ihre Kraft, denn in ihr empfängt sie nicht nur ein menschliches
Wort, sondern was die Heilige Schrift wirklich ist: das Wort Gottes. „In den
Heiligen Büchern kommt nämlich der Vater, der in den Himmeln ist, seinen
Kindern liebevoll entgegen und hält mit ihnen Zwiesprache“ (Dei Verbum 21)
Quelle: Katechismus der
Katholischen Kirche – Oldenbourg – Benno – Paulusverlag – Veritas. 101-104
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