Was ist „Andacht“?
Andacht kommt von „Devotio“ und bedeutet weihen, geloben,
sich hingeben. Der hl. Thomas von Aquin schreibt in seiner „Summa theologica“
II./II.: „Andacht kommt vom fortwährenden Denken an etwas. Andächtige werden
deshalb jene genannt, die mit Vorliebe an Gott denken und sich mit allen ihren
geistigen und körperlichen Tätigkeiten Gott hingeben.“
Somit kann man sagen, Andacht is ein gewisser Wille, sich
bereitwillig darzubieten zu dem, was der Dienst Gottes verlangt.
Nach dem hl. Thomas ist die Andacht nichts anderes als eine
Bereitwilligkeit und Fertigkeit des Geistes, gut zu handeln. Sie verbannt aus
unserer Seele jede Schwierigkeit und Last und macht uns bereit und hurtig zu
allen Tugendübungen. Und ebenfalls sagt uns der hl. Thomas durch welches Mittel
man die vortreffliche Tugend der Andacht erlangt: nämlich „durch die
Betrachtungen der göttlichen Dinge.“ Darum war auch Übung des inneren Gebetes
und die Betrachtung von allen Heiligen so hochgeschätzt und empfohlen.
Der hl. Bonaventura verdeutlicht das Gesagte: „Willst du mit
Geduld die Unannehmlichkeiten und Mühsale dieses Lebens ertragen, so sei ein
Mann des Gebetes! Willst du fröhlich leben und freudig den Weg der Buße und der
Arbeit gehen, so sei ein Mann des Gebetes! Siehst du nun ein, von welcher Kraft
und welchem Wert die Betrachtung für dein Seelenheil ist?“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen