11.04.2017

Gott und Mensch zugleich

Gott und Mensch zugleich
Aus dem Vermächtnis von
P. Fridolin Außersdorfer OFM

Jesus hat sich freiwillig ausgeliefert: Am Ölberg hat Jesus das Kommando gefragt: „Wen suchet Ihr?“ „Jesus von Nazareth!“ Jesus: „Ich bin es!“ (Bei diesen Worten prallten alle zurück und stürzten zu Boden) (Jo. 18, 4 – 6). Da hätte Jesus alles vernichten können. Er hat es aber nicht getan, weil Er alles, was auf Ihn zukam, freiwillig auf sich nehmen wollte. Noch mehr: Er wollte Sich freiwillig kreuzigen lassen – das Zerschlagen Seiner Beine aber hat Er verhindert, weil Er das nicht wollte (Zach. 2, 10).

Zusammenfassend noch einmal: Derjenige, der all das freiwillig auf Sich genommen, hat Sein Leiden fünfhundert Jahre vorher durch die Propheten in allen Einzelheiten vorausgesagt. Und dann tatsächlich genau so eintreffen lassen. Das bekundet, offenbart, beweist Seine Allmacht! Herrliche Machterweise Seiner Gottheit in Seiner Menschheit. Der Herr der Herrlichkeit hat Sich an Kreuz schlagen lassen, damit wir in seine Herrlichkeit gelangen (1 Cor. 2, 8).

Christus ist deshalb gestorben, damit diejenigen, die leben, nicht mehr für sich leben, sondern für Den, Der für sie gestorben und auferstanden ist (Augustinus, Bd. 10, 2)! Der Herr hat am reuz gesiegt (Dominus regnavit a ligno Ps. 95, 10 – Graduale, Freitag in der Osterwoche). Aber nicht in Seiner Gottheit, wohl aber in seiner Menschheit. Gott und Mensch zugleich.

Heilige Liturgie: „Ein furchtbares und wundervolles Geheimnis sehen wir verwirklicht. Der, den der Himmel nicht zu fassen vermag, wird gefesselt. Vor Pilatus wird Der gestellt, vor dem die Kräfte des Himmels erzittern. Geschlagen wird von der Hand des Geschöpfes der Schöpfer.


Quelle: Der 13. - Ausgabe September 2015

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