08.04.2017

Der Botschaft von Fatima wurde bisher nicht entsprochen



Wird es noch zu den in Fatima angekündigten, bisher aber nicht eingetretenen Ereignissen kommen? Diese Frage stellt sich heute die Menschheit. Grundsätzlich ist nicht daran zu zweifeln, denn der Teil der Vorhersagen, der sich bisher mit beeindruckender Genauigkeit erfüllt hat, ist ein Beweis für ihren übernatürlichen Charakter. Wenn aber bewiesen ist, dass es sich um eine übernatürliche Botschaft handelt, kann man auch nicht mehr daran zweifeln, dass sie bis zum Ende in Erfüllung gehen wird.
Nun könnte aber jemand einwenden, dass die Prophezeiungen vom 13. Mai 1917 an bestimmte Bedingungen gebunden sind. Die Vorhersagen würden nur dann eintreten, wenn der Papst und die Bischöfe nicht Rußland und die Welt dem Unbefleckten Herzen Mariä weihen sollten. Diese Weihe wurde jedoch von Pius XII. für die Welt (1942) und im besonderen für Rußland (1952) vorgenommen. Man könnte also erwarten, dass die von Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz angekündigten Strafen nicht eintreffen...
Diesem Einwand sind zwei Antworten entgegenzuhalten: Erstens entsprach die von Pius XII. vorgenommene Weihe der Welt nach Schwester Lucias Worten in ihrem Brief aus dem Jahre 1943 an den Bischof von Gurza nicht in vollem Umfang den von der Muttergottes angegebenen Bedingungen, wenngleich sie durchaus gottgefällig war. Es ist also zweifelhaft, ob diese Weihe in der Lage war, die angedrohten Kalamitäten auch wirklich abzuwenden. Wir können nicht umhin, den Worten, die Christus der Schwester Lucia zukommen ließ, Glauben zu schenken, denn ihr Leben ist schließlich der Botschaft von Fatima geweiht, und es ist daher keineswegs verwunderlich, dass der Himmel ihr Mitteilungen dieser Art macht, damit sie die Welt über die richtige Auslegung der Botschaft und über ihren Bezug zum Lauf der Ereignisse orientieren kann. Es ist daher auch durchaus anzunehmen, dass Christus und seine Mutter dieser treuen, von den Heiligsten Herzen vielgeliebten Ordensschwester allen notwendigen Beistand leisten, damit sie ihrer Sendung ohne Irrtum und ohne die Menschheit zum Irrtum zu verleiten, nachkommen kann.
Zweitens gilt es hervorzuheben, dass Unsere Liebe Frau in der Mulde von Iria zwei Bedingungen aufzeigte, die beide unerlässlich sind, wenn die Strafen abgewendet werden sollen, mit denen Gott uns drohte.
Eine dieser Bedingungen war die Weihe. Setzen wir einmal voraus, dass diese in Übereinstimmung mit den Willen der Heiligen Jungfrau durchgeführt wurde. Es bliebe dann immer noch die zweite Bedingung: Die Verbreitung der Ausübung der Sühnekommunion an den fünf ersten Samstagen. Wir haben den Eindruck, dass diese Andachtsübung sich bis heute nicht in dem von der Gottesmutter gewünschten Ausmaß über den katholischen Erdkreis ausgebreitet hat.
Und dann ist da noch eine weitere, implizite Bedingung, die ebenso unerlässlich ist: Der Sieg der Welt über Tausende von Arten der Gottlosigkeit und Unreinheit, die sie beherrschen. Alles weist darauf hin, dass dieser Sieg noch nicht erreicht wurde, sondern dass wir uns in dieser Angelegenheit im Gegenteil immer mehr einem Paroxysmus nähern. Damit wird eine Umkehr der Menschheit natürlich immer unwahrscheinlicher. Und indem wir auf dem Paroxysmus zusteuern, wird auch die Wahrscheinlichkeit größer, dass die Strafen tatsächlich über uns kommen...

Hier ist eine Anmerkung vonnöten. Wenn man nämlich die Dinge anders sehen würde, wäre die Botschaft von Fatima absurd. Denn wenn Unsere Liebe Frau 1917 behauptet hat, die Sünden der Welt hätten ein derart großes Ausmaß angenommen, dass sie die Strafe Gottes geradezu herausforderten, wäre es unlogisch anzunehmen, dass die Strafe nicht eintreten werde, wenn diese Sünden doch bis heute nur immer weiter wachsen und die Welt sich hartnäckig bis zum Ende weigert, das Fatima Gesagte zu beachten. Es wäre, wie wenn das unbußfertige Ninive nicht die angedrohte Strafe erhalten hätte.
Außerdem hätte nicht einmal die von Unserer Lieben Frau erbetene Weihe die Aufhebung der Strafe zur Folge, wenn sich das Menschengeschlecht immer mehr der Gottlosigkeit und der Sünde hingebe. Denn unter diesen Umständen würde der Weihe stets ein gewisser Zug des Unvollständigen und des in Wirklichkeit Inhaltslosen anhaften.
Wir können also behaupten, dass wir ohne das in der Mulde von Iria verlangte ungeheure geistige Umdenken dem Abgrund immer näher kommen. Und mit diesem Näherkommen wird auch das Umdenken selbst immer unwahrscheinlicher.

Quelle: Fatima, Botschaft der Tragödie oder der Hoffnung? - Antonio Borelli Machado – Aktion „Deutschland braucht Mariens Hilfe“ - DVCK e. V., Frankfurt am Main

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