Eine junge Frau war mit zeitlichen Gütern
reich gesegnet und in ihrer Ehe überaus
glücklich. Nun lag sie im Sterben. Doch
sie war ruhig und völlig ergeben in Gottes
heiligen Willen. Ihre Umgebung weinte und
schluchzte. Sie allein weinte nicht.
Kurz vor dem Aushauchen ihrer Seele hörte man sie
leise flüstern:
„Nein, ich klage nicht, ich
fürchte mich nicht! Denn ich kann nicht
glauben, dass ich seit vier Jahren im Rosenkranz
fünfzig mal am Tage zur gebenedeiten
Mutter Maria umsonst gesprochen hätte:
,Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns
Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes!'
Jetzt, wo ich sterbe, ist sie bei mir. Sie ist
hier,
sie betet für mich, sie will mich in den Himmel
hineinführen.“
So gläubig, so vertraut, so hingegeben
sollten wir Christen alle sterben. Auf denn;
morgen schon kann uns der Himmlische Vater rufen!
Quelle: Gebete in Großer Bedrängnis – A.M.Weigl
Verlag St. Grignionhaus, Altötting
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