23.02.2009

Serie: Fragen zum Zeitgeschehen an Prinz Luis von Orleans und Braganza

Richten wir nun unseren Fokus auf die Gesellschaft: Was ist für Sie das Hauptsymptom des gesellschaftlichen Niedergangs in Europa und wie gilt es dem Niedergang von Kultur, Gesellschaft und Sittlichkeit entgegenzuwirken?

Meiner Meinung nach drückt sich der Niedergang Europas vor allem in einer demographischen Eiszeit aus. Selbst in Portugal, das einst zu den katholischsten Ländern des Kontinents zählte, wurden im vergangenen Jahr mehr Sterbefälle als Geburten gezählt...

Gesellschaften, die den Glauben, die Hoffnung und die Vaterlandsliebe wahren, haben keine Angst, Kinder in die Welt zu setzen, vielmehr ziehen sie ihre Lebensfreude und den Wunsch weiterzukommen aus dem Lächeln ihrer Kinder. Es sind dies beständige Gesellschaften mit festen Überzeugungen und einem engmaschigen gesellschaftlichen Gewebe.

Die Gesellschaften, in denen ein egoistischer Individualismus vorherrscht und Kinder mehr und mehr zu einer übermäßigen Last werden, erweisen sich als veraltende Gesellschaften, in denen Skepsis, moralischer Relativismus und das Jeder-für-sich die Oberhand behalten. Das Gesellschaftsgewebe löst sich deshalb auf und der Staat wird zur einzigen Zuflucht. Aber dieser Staat erweist sich als anonym und kalt.

Um dieser in die Verzweiflung führenden höllischen Spirale zu entkommen, gibt es nur ein Heilmittel: die Wiedergewinnung von Glaube und Hoffnung.

Die Fragen stellte Benjamin Greschner, Chefredakteur von www.kathnews.de

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