Die Fachstelle "Medien und Kommunikation" der evangelischen und katholischen Kirche in München befaßt sich in einer jetzt erschienenen Publikation mit dem religiösen Fundamentalismus.
Fundamentalisten würde man unter anderem dadurch erkennen, daß sie "moderne wissenschaftliche Konzepte wie die Evolutionstheorie von Charles Darwin ablehnen, da sie der wörtlich ausgelegten Schöpfungsgeschichte der Bibel widerspreche."
In diesem Zusammenhang wird Bischof Walter Mixa aus Augsburg zitiert, der „fragwürdige Akzente“ setzt.
Wörtlich schreiben die Kritiker: „Äußerungen wie die von Bischof Walter Mixa setzen da durchaus fragwürdige Akzente. Seiner Ansicht nach sei in den Schulen bisher eine 'Fixierung auf die Evolutionstheorie' üblich. Sich auf eine einzige Erklärung festzulegen, habe etwas Totalitäres und sei auch und gerade aus der Sicht der Wissenschaft unvernünftig. Es gebe keinen Absolutheitsanspruch der Evolutionstheorie. Nach christlicher Überzeugung sei der Mensch ein von Gott gewolltes und geliebtes Wesen. Das ist ein existenzieller Unterschied zu der Auffassung, er sei bloß ein Glied in einer zufällig ablaufenden biologischen Kettenreaktion. So führe religiöses Unwissen unter anderem zu Hoffnungslosigkeit."
Seit Jahren beobachtet man in der Presselandschaft einen Mißbrauch des Begriffs Fundamentalismus. Dieser wird nur noch als ideologischen Kampfbegriff verwendet. Die Behauptung, man müsse die Evolutionstheorie widerspruchslos annehmen, ist wahrhaftig „fundamentalistisch“, doch genau das Gegenteil wird in der Öffentlichkeit vermittelt.
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