Ausladen eines Frachtkahns mit Heu in Haarlem
Willem Koekkoek (1839 - 1895)
Privatsammlung / Foto: Simon Gillespie Studio, London /
Bridgeman Images
Ein mit Heu beladener Frachtkahn ist durch den engen
Kanal, der die Stadt durchquert, angekommen. Man fragt sich, wozu das frisch
gemähte Gras im Juni benötigt wird, wo doch die Tiere jetzt im Freien leben. Es
ist der Zeitpunkt, um Vorräte für den Winter einzulagern. Der gute Geruch
verbreitet sich am Kai, im Keller, wo es zwischengelagert wird und dann im
ganzen Haus.
Der Maler ist der Sohn von Hermanus Koekkoek, von dem ein
Gemälde im Monat März in diesem Kalender abgebildet ist. Echte Motive der Stadt
gestaltet er mit Fantasie aus und zeigt so ein idyllisches Bild der
Niederlande, das nicht nur in seiner Heimat, sondern auch im Ausland
Bewunderung hervorrief.
Es ist der Mühe wert, die Details dieses Bildes, die ein
reizvolles Ensemble bilden, länger auf sich einwirken zu lassen. Ein Mann
stützt seine Ellbogen auf die schmale Brücke über der Schleuse und betrachtet
aufmerksam die Szene. Die Luft ist klar und man hat Lust entlang des Kanals
einen Spaziergang zu machen. Aber heutzutage nehmen viele Menschen nichts mehr
wahr, weil, wo immer sie gehen, ihr Blick nur auf ihr Mobiltelefon gerichtet
ist.
(Aus dem Kalender „366 Tage mit Maria“ von der Aktion
„Deutschland braucht Mariens Hilfe“, Juni 2016)
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