Mir scheint es angebracht, den folgenden Text hervorzuheben, da der hl. Ludwig hier eine dermaßen anti-moderne Sicht der Dinge offenbart, dass es gut ist zu wissen, dass es die Meinung eines Heiligen ist und nicht eine Erfindung unsererseits.
„Vor der Taufe waren
wir Sklaven des Teufels; die Taufe hat uns zu Sklaven Jesu Christi gemacht. Die
Christen sind also notwendigerweise entweder Sklaven des Teufels oder Sklaven
Jesu Christi.“
Nehmen wir an, wir schauen mit theologischem Blick von einem
Wolkenkratzer auf eine Menschenmasse herab. Man kommt nicht umhin zu denken:
All die Menschen da unten sind entweder Sklaven Gottes oder des Teufels. Und
ich bin es also auch, da gibt es keine Alternative: Es gibt also nichts
Natürlicheres als die folgende Frage, um jemanden kennenzulernen: Ist er ein
Sklave Gottes oder des Teufels? Denn Sklave ist er unbedingt.
Wie kann man das im Sinne der katholischen Lehre
veranschaulichen? Wir dürfen Gott die freie Sklavenschaft nicht erweisen. Doch
die naturbedingte Sklavenschaft können wir ihm nicht verweigern; andererseits
können wir Sklaven des Teufels werden, denn der Ungehorsam gegen die Zehn
Gebote verwandelt uns aus verschiedenen Gründen in seine Sklaven.
Der schlechte Mensch würde öfters Gutes tun, kann sich aber
nicht überwinden, weil er keinen Mut hat, stetig Gutes zu tun, denn sein Wille
ist gebunden und gefesselt durch ein Band, das ihn hindert, das zu tun, was er
eigentlich will. Dies ist eine Art von Teufelsunterwerfung, denn wer sich
seinen Leidenschaften versklavt, ist ein Sklave des Teufels.
Wir kommen also zu dem Schluss, dass man entweder Sklave
Gottes oder des Teufels ist.
Quelle: Wahre Andacht zur
Muttergottes – Ein Licht in den Wirren unserer Zeit – Plinio Corrêa de Oliveira
– Hrsg.: Verein Österreichische Jugend CGDR, Wien
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