Gisela-Altar mit Reliquienmonstranz im Budapester Dom |
Hl. Gisela von Ungarn
Königin von Ungarn, Äbtissin von Niedernburg in Passau
* um 985 auf Schloss Abbach bei Regensburg (?) in Bayern
† 7. Mai 1060 in Passau in Bayern
Gisela war Tochter des Herzogs Heinrich II. von Bayern und
der Isabella von Burgund und die Schwester von Kaiser Heinrich II. Sie wurde im
Alter von zehn Jahren die Gattin des Königs Stephan I. von Ungarn. Als Königin ab
997 setzte sie sich sehr für die Glaubensverbreitung in Ungarn ein, ließ Kirchen
und Klöster bauen du beschenkte die kirchlichen Einrichtungen reichlich. Ihr Sohn
Emmerich starb 1031 durch einen Jagdunfall.
Nachdem ihr Mann Stephan
1038 gestorben war, war Gisela de heftigsten Anfeindungen von Seiten der heidnischen Nationalpartei
ausgesetzt. Die Angriffe gipfelten in Misshandlungen und Gefangennahme. Nachdem
1041 eine Revolte des Adels König Peter gestürzt hatte - auch, weil er Gisela unwürdig
behandelt habe - und ihrer Befreiung durch König Heinrich III. trat sie 1045 ins
Benediktinerinnenkloster Niedernburg in Passau ein und wurde dort 1057 Äbtissin.
Eine Kasel, die Gisela der Kirche in Székesfehérvár stiftete
und die ihr Bild zeigt, wurde später der Krönungsmantel der ungarischen Könige.
Gisela starb um das Jahr 1060. Ihr Grab im Kloster Niedernburg in Passau war lange
Ziel ungarischer Wallfahrer. In Ungarn wird sie besonders in Veszprém verehrt, wo
möglicherweise ihre Residenz war und wo bis 1217 ihre Krone verwahrt wurde; im 13.
Jahrhundert wurde ihr dort eine Kapelle errichtet. Als man das Grab in der Parzkapelle
im Kloster Niedernburg 1908 öffnete, kamen das Skelett der Königin sowie die
Originalgrabplatte aus dem 11. Jh. unversehrt zu Vorschein.
Kanonisation: Gisela wurde nie offiziell selig- oder heiliggesprochen,
aber in die Acta Sanctorum der Bollandisten aufgenommen.
Quelle:
Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf – Schauber-Schindler – Pattloch-Verlag
https://www.heiligenlexikon.de/BiographienG/Gisela_von_Ungarn.html
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