Heiliger Godehard von Hildesheim
* 960 in Reichersdorf bei
Niederaltaich in Bayern
† 5. Mai 1038 in
Hildesheim in Niedersachsen
Patron von Gotha; der
Maurer; gegen schwere Geburten, Kinderkrankheiten, Steinleiden, Gicht,
Rheumatismus, Blitz und Hagel; des Bistums Hildesheim
Godehard wurde im
Benediktinerkloster Niederaltaich erzogen; sein Vater Ratmund war Bauer auf
Feldern des Klosters, der auffallend begabte Junge kam früh in die dortige
Klosterschule, dann ins Kloster St. Emmeram in Regensburg. Aufgrund seiner
Begabung wurde er dem Bischof von Salzburg empfohlen, wo er weiter studierte.
990 schloss er sich dem Orden in Niederaltaich an, wurde 993 zum Priester
geweiht, bald schon Prior und 996 Abt. Godehard war geprägt durch die
Reformideen von Wolfgang und Ramwold von Regensburg, ein konsequenter
Verfechter der Reformen von Gorze; aus Niederaltaich wurde unter seiner Führung
ein blühendes Kloster. 1001 wurde er als Abt auch nach Tegernsee berufen, ohne
sein Amt in Niederaltaich aufzugeben. Der doppelte Abbatiat war
kirchenrechtlich nicht unbedenklich, so dass er 1002 Tegernsee wieder verließ
und nach Niederaltaich zurückkehrte.
Kaiser Heinrich II.
übertrug Godehard 1004 zusätzlich die Leitung des reformbedürftigen Klosters in
Hersfeld, von dem aus er umliegende Klöster erneuerte. Die Klöster St. Emmeram
in Regensburg, Niederaltaich und Tegernsee wurden herausragende Zentren der von
Heinrich II. geförderten Reformen von Gorze, man spricht deshalb auch von der Godehard-Reform.
Sie strahlte aus bis nach Kremsmünster in Oberösterreich und Ossiach in
Kärnten, ins Kloster Brevnov in Prag und das Kloster Ostrov - heute Ruinen bei
Davle in Tschechien sowie ins Kloster auf dem Montecassino in Italien, wo
Godehards Schüler Richer die Regel der Benediktiner wieder einführte.
1022 wurde Godehard auf
Vorschlag von Kaiser Heinrich II. Bischof in Hildesheim als Nachfolger von
Bernward. Der Bischof zeichnete sich aus durch seine Volksverbundenheit und
sein fröhliches Wesen; seine schlichte, asketische Lebensweise machte ihn
beliebt. Besonders förderte er Schulen und die Buchkunst, er ließ der
Überlieferung zufolge 30 Kirchen bauen und verteidigte die Rechte seines
Bistums. Nach Heinrichs Tod 1024 verschlechterten sich die Beziehungen zum
Königshof.
Godehard habe Verstorbene
wieder zum Leben erweckt, damit diese ihre Sünden beichten konnten, um danach
wieder sanft zu entschlafen.
Godehard wurde im Dom in
Hildesheim bestattet. Am 4. Mai 1131 wurden Godehards Gebeine überführt. Seine
Verehrung verbreitete sich schnell in ganz Europa. Auf dem Scheitel am Gotthard-Pass
soll schon im 11. Jahrhundert eine Kapelle gestanden haben; Grundmauern, die
bei Ausgrabungen gefunden worden sind, deuten sogar auf eine Entstehung im 9.
Jahrhundert oder noch früher hin. Der Mailänder Erzbischof weihte die Kapelle
dann 1230 dem heiligen Godehard.
Bald darauf entstand für
die zahlreichen Rompilger und andere Reisende ein Hospiz, erstmals 1237
erwähnt. Ab 1685 wurde das Gasthaus von Kapuzinermönchen geführt, welche wegen
des extremen Wetters auf dem Pass die Sondergenehmigung erhielten, Schuhe zu
tragen. Reisende erhielten Unterkunft, Mittellose ein Stück Brot, Käse und Wein
zur Stärkung, Kranke wurden gepflegt, bis sie weiterreisen konnten. Im 19. Jahrhundert
übernahm der Schweizer Kanton Tessin das Gebäude, heute wird es von einer
Stiftung verwaltet.
Kanonisation: 1131 wurde
Godehard auf Initiative von Bischof Bernhard II. von Hildesheim durch Papst
Innozenz II. als erster Bayer heiliggesprochen.
Attribute: Drache, Kirchenmodell
Quelle: https://www.heiligenlexikon.de
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