P. GERALD GESCH FSSP
Geburt und erster Lebensabschnitt
Der heilige Papst Gregor VII. wurde um das Jahr 1020 in
Soana (Toskana) geboren und auf den Namen Hildebrand getauft. Noch in jungen
Jahren kam er nach Rom, wo er am Lateran und im Marienkloster auf dem Aventin
seine Ausbildung erhielt. Nach Abschluss derselben trat er zunächst in das
fränkische Reformkloster Cluny ein.
Berufung nach Rom und Wahl zum Papst
1049 wurde Hildebrand nach Rom berufen, wo Papst Leo IX.
ihn zu seinem persönlichen Berater ernannt hatte. Dort verbrachte er die
nächsten 25 Jahre in weiteren wichtigen Ämtern der Kirchenleitung und stand
dabei auch Leos vier Nachfolgern in ihren Entscheidungen helfend zur Seite.
Nach dem Tod von Papst Alexander 11. wurde der mittlerweile sehr bekannte und
beliebte Hildebrand am 22. April 1073 zum Papst gewählt.
Gregors Wirken zur Reform der Kirche
Er nahm den Namen Gregor VII. an und widmete sein
Pontifikat von Anfang an der inneren Reform der Kirche. Diese bestand in seiner
Zeit vor allem darin, die Kirche von der starken Beeinflussung durch die
weltliche Macht zu befreien. Im sogenannten Investiturstreit ging es vor allem
um die bisherige Praxis der Einsetzung von Bischöfen allein durch den weltlichen
Herrscher. In einem 27 Punkte umfassenden Dokument, dem "dictatus
papee", regelte Gregor vor allem die Losschälung der Kirche von dieser
weltlichen Bevormundung und stärkte damit einhergehend auch die universale
Rolle des Papsttums in der Kirche.
Widerstand gegen die Reformen
Gregors größter Gegner war der deutsche König Heinrich IV
Er fürchtete einen Machtverlust, falls er nicht auch in Zukunft die Bischöfe im
deutschen Reich selbst ernennen könne und erklärte Gregor kurzerhand für abgesetzt.
Daraufhin sprach dieser die Exkommunikation über den König aus, woraufhin sich
die Landesfürsten von ihrem König lossagten und von ihm forderten, die
Autorität Roms in kirchlichen Dingen anzuerkennen. Heinrich erfüllte diese
Forderung, indem er seinen berühmten Bußgang nach Canossa antrat, wo Gregor den
Kirchenbann wieder zurücknahm. Doch schon bald flammte der Streit zwischen
Papst und König erneut auf, der in einer weiteren Exkommunikation Heinrichs und
der Einsetzung eines Gegenpapstes durch denselben mündete. Mit einer
schlagkräftigen Armee zog Heinrich nun gen Rom.
Exil und Tod des großen Papstes
Gregor konnte sich durch die Hilfe eines normannischen
Fürsten erfolgreich verteidigen, musste infolgedessen jedoch wegen der
Ablehnung durch die römische Bevölkerung ins Exil nach Salerno, wo er am 25.
Mai 1025 starb. Papst Paul V sprach ihn 1606 heilig. Wir feiern sein Gedenken
am 25. Mai.
Quelle: Informationsblatt der Priesterbruderschaft St. Petrus,
Mai 2016
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