Vor allem Eintönigen und leierhaften
schrickst du zurück. Das ist begreiflich und gut.
Aber der Rosenkranz braucht nicht mechanisch
und leierhaft gebetet zu werden.
Im Gegenteil: Die Wiederkehr derselben Worte soll anregen zum
Betrachten, zum Versenken in die Geheimnisse des Christus- und Marienlebens.
Die Gesetze des Rosenkranzes sind Grundgesetze unseres Glaubens, voll
der Tiefe und Schönheit. Sie sollen auch Lebensgesetze für uns werden.
Maria ist die erste in der Nachfolge Jesu. Darum wollen wir ihrem Leben
mit Christus auch unsere Wege ablauschen.
Wenn uns ein Bild gefällt, wenn wir es lieben, schauen wir es oft an.
Ein Lied das uns anspricht, wiederholen wir gern. Wenn ein großes Leid die
Seele packt, wechseln wir im Gebet nicht gern mit den Worten.
Du musst dir schöne Bilder der Rosenkranzgeheimnisse in deinem Geiste
schaffen. Du musst sie liebgewinnen, diese Taten des Herrn und seiner Mutter,
ihre Freuden, ihre Leiden, ihre Herrlichkeit und Verklärung. Wahrend du mit den
Lippen das „Gegrüßet seist du, Maria“ wiederholst, verweilst du im Herzen, in
deinen Gedanken und im Gemüte bei dem Geheimnis des einzelnen Gesetzes.
Überdenke vor jedem Gesetz den Inhalt und die Bedeutung des
Geheimnisses.
Wenn dir die Wiederholung zum natürlichen Herzens Bedürfnis wird, dann
ist der Rosenkranz nicht langweilig.
Das ist die Kunst des Rosenkranzbetens.
Dem Liebenden wird die Gegenwart des
Geliebten niemals zu lang.
Wenn du den Rosenkranz betest, so sammle alle deine Sehnsucht, all dein
Verlangen, dein und der Deinigen Leid, alle Wünsche deines Herzens und
schließe sie ein in das Vaterunser und den Engelgruß.
Quelle: Jugend vor Gott – Gedanken und Gebete – P. Alfonso Pereira S.J.
- Verlag Butzon & Bercker, Kevelaer
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen