Versuchungen gegen den Glauben
bleiben heute keinem Menschen erspart. Wir leben in einer Welt, die von
glaubensfeindlichen Ideen erfüllt ist. Wir atmen sie ein in Gesprächen,
Lektüre, Radiosendungen, Beobachtungen.
Es kommt noch hinzu, dass du in
den Entwicklungsjahren einen Umbruch deines Weltbildes erlebst.
Als Kind hast du dir
Vorstellungen gebildet, wie sie deiner kindlichen Anschauungsweise entsprachen.
Jetzt verblassen die kindlichen Anschauungen, es bilden sich die Überzeugungen
des reifen Menschen.
Unsicher geworden, fragst du
nach dem Wert deiner bisherigen Auffassungen.
Es kann sein, dass es dir so
vorkommt, als ob nichts mehr sicher stände, als ob dein Glaube leer geworden
sei. Glück und Friede sind dahin.
Der Glaube des Kindes ist nicht
mehr vorhanden, der reife Glaube des erwachsenen Menschen wirkt sich noch nicht
aus.
Was kannst du dagegen tun?
Unterscheide Glaubensschwierigkeit und Glaubenszweifel
Glaubensschwierigkeiten werden
jedem kommen, weil unser Glaube nicht eine mathematische Gleichung ist, sondern
Geheimnisse enthält. Doch eine solche Schwierigkeit wird meistens vorübergehend
sein, denn die die geoffenbarte Wahrheit stammt sie die natürliche aus Gott,
ein wirklicher Gegensatz zwischen Glauben und Wissen ist daher nicht möglich.
Glaubensschwierigkeiten können wertvoll werden, weil sie nur Vertiefung führen.
Glaubenszweifel gehen weiter.
Der Zweifelnde lehnt sich gegen die Autorität Gottes auf, da alle
Glaubenswahrheit auf der Autorität Gottes ruht.
Glaubensschwierigkeiten sind
nicht Sünde, wenn sie nicht aus unseren bösen Willen kommen. Fasse die
Schwierigkeiten ins Auge und überlege! Das Denken an sich ist niemals Sünde.
Sünde ist immer Willenssache. Gedanken sind immer Verstandessache.
Die größten Schwierigkeiten
können dich bedrängen ohne geringsten sündhaften zweifel.
Manchmal Nähren wir die
Versuchung sündhafterweise, indem wir ausschließlich solche Sachen lesen oder
mit Menschen verkehren, die diese Schwierigkeiten nachrufen und vermehren. Jede
Einseitigkeit ist gefährlich und kann uns überwältigen. Das muss man vermeiden.
Quelle: Jugend vor Gott –
Gedanken und Gebete – P. Alfonso Pereira SJ – Verlag Butzon & Bercker,
Kevelaer - S. 302
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