Er erhört Dich sicher; und zwar
jedes Gebet. Denn so hat er es uns ausdrücklich verheißen: „Bittet, dann
wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden“. „Dann wird euch der Vater
alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet“. Allerdings erhört Gott
unsere Gebete oft nicht in der Weise, wie wir es in unserer kindlichen Torheit
meinen. Vielmehr erhört Gott uns so, wie es uns gut tut.
Außerdem: Ohne Gebet gibt es keine Verbindung mit Gott. Gebet ist
unsere Brücke zu Gott. Im Gebet
strömt nämlich etwas von Gott auf uns Menschen über: Licht, Erleuchtung,
Glaubenskraft, Mut, Stärke, Liebe, Hingabe, Friede, Geborgenheit, Freude . . .
Gemeinschaft mit Gott. Ohne Gebet löst sich allmählich die Verbindung mit Gott.
Er wird uns Fremd. Zweifel nisten sich ein, der Glaube erlischt, der Mensch ist
mutlos, ohne religiöse Kraft; das Ende
ist der Abfall vom Glauben.
Warum Europa heute ein so erschreckendes Bild der Gottentfremdung
bietet? Weil es nicht mehr wirklich betet. Die Beter sind spärlich geworden
und daher der Glaube kalt. Das Ergebnis siehst Du selbst. Wenn Du zur vollen
Glut und Kraft des Glaubens gelangen willst, dann musst Du lernen, Gott im
Gebet zu begegnen. Das ist der einzige Weg, um noch einmal zu einem Christentum
zu gelangen, das Kraft und Überzeugung besitzt.
Quelle: Die 10 Gebote Gottes – Dr. Herbert Madinger – Auflage 1992 –
Erzdiözese Wien – Katholische Glaubensinformation
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