Wann wirst du betend
zu den Gräbern reisen
Und durch die
Trümmerstädte segnend ziehn?
Sieh, wie die
Dürstenden am Weg knien
Und die
Zerknirschten dich als Retter preisen!
Du wirst die
trocknen Brunnen wieder speisen
Am großen Tag, da
die Entzweier fliehn;
Wo des Verderbers
ganze Macht erschien,
Lenkst du den Geist
nach rein bewahrten Kreisen.
Doch pilgre weiter
bis zum fernsten Saume,
Da in der Steppe
trüb der Brand verschwelt,
Geh' arm, verfolgt,
in Christi Herrlichkeit!
Dein Segen baut am
unsichtbaren Raume,
Den göttlich Leid
und Menschenleid beseelt.
Wo du erscheinst,
vollendest du die Zeit.
Quelle: Die Sonette
– Reinhold Schneider – von Leben und Zeit, dem Glauben und der Geschichte
– Verlag Jakob
Hegner – Köln und Olten
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