Geboren
wurde Giovanni Bosco am 15.08.1815 zu Becchi als Sohn armer Bauern. Seit dem 9.
Lebensjahr visionär veranlagt, wurde er einer der Größten Wundertäter des
letzten Jahrhunderts. Nach seiner Priesterweihe im Jahre 1841 (Don = Pfarrer)
gründete er 1846 das Waisenhaus für verwahrloste Knaben vom hl. Franz von
Sales. Der von ihm gegründeten Oden der Salesianer zur Jugendbetreuung stellte
er, wie all sein Tun und Lassen, unter den besonderen Schutz der Muttergottes,
die ihm viel Schutz und Hilfe gewährte. Am 31.01.1888 starb er in Turin und
wurde „trotz seiner Prophetien“ von der Kirche heiliggesprochen.
Eine Heiligsprechung bestätigt
nicht die Aussprüche einer Person (!), sondern nur das Heroische Tugendstreben
derselben und die Vollkommenheit in der Liebe. Don Bosco, der hervorragende
Priester und Apostel der Jugend, hinterließ in seinen Tagebüchern zahlreiche
Weissagungen, die aber (wegen der Schilderung der Zukunft in düsteren Farben)
von Rom geheimgehalten werden. Was an die Öffentlichkeit drang, geben wir nach
Salotte-Schlegel und Wiprecht von Groitsch wieder.
Am 24.
Mai 1873 schrieb Don Bosco folgenden Brief an Papst Pius IX.:
«Es
war eine dunkle Nacht (geistige Verwirrungen), die Menschen vermochten nicht
mehr zu unterscheiden, welcher der einzuschlagende Weg sei, um an ihre Orte
zurückzukehren, als am Himmel ein herrliches glänzendes Licht erschien, das die
Schritte der Wanderer wie am Mittag erhellte. In jenem Augenblick wurde eine
Menge Männer, Frauen, Greise, Kinder, Mönche und Priester mit dem Papst an der
Spitze aus den Vatikan kommen und sich zur Prozession formen gesehen.
Aber siehe: ein wütender
Sturm. Indem jenes Licht ziemlich verdunkelt wurde, schien sich eine Schlacht
zwischen dem Licht und der Finsternis zu entwickeln. Inzwischen kam man zu
einem mit Toten und Verwundeten bedeckten Platz, von denen mehrere mit lauter
Stimme um Stärkung baten.
Die Reihen der Prozession
lichteten sich sehr. Nachdem sie ein Stück weit gegangen, das zweihundert
Sonnenaufgänge (=200 Tage) entspricht, gewahrte jeder, daß er (der Papst?)
nicht mehr in Rom war. Verzagtheit ergriff die Seelen aller, und sie scharten
sich um den Papst, um seine Person zu schützen und ihm in seinen Nöten
beizustehen.
In jenem Augenblick wurden zwei
Engel gesehen, die ein Banner trugen und es dem Papst überreichten, wobei sie
sprachen: „Empfange das Banner derjenigen, die die stärksten Heere der Erde
schlägt und zerstreut. Deine Feinde sind verschwunden, deine Söhne rufen mit
Tränen und Seufzern nach deine Rückkehr.“
Richtete man dann den Blick auf
das Banner, so sah man auf einer Seite geschrieben: Regina sine labe concepta
(Königin ohne Sünde empfangen), und auf der anderen: Auxilium Christianorum
(Hilfe der Christen).
Der
Papst ergriff mit Freude das Banner, aber als er die kleine Zahl derer
betrachtete, die um ihn geblieben waren, wurde er sehr betrübt.
Die beiden Engel sagten hierauf:
„Gehe sofort deine Kinder trösten! Schreibe an deine in den verschiedensten
Teilen der Welt verstreuten Brüder, daß eine Reform in den Sitten der
Menschen notwendig ist. Dies lässt sich nicht anders erreichen, als indem
man dem Volke das Brot des Göttlichen Wortes bricht. Unterweiset die Kinder, predigt
die Loslösung von den irdischen Dingen.
Es
ist die Zeit gekommen, so schlossen die beiden Engel, „daß die Armen den
Völkern Verkünder des Evangeliums werden. Die Leviten werden von der Hacke, vom
Spaten und vom Hammer genommen (geistliche Berufe vom Arbeiter- und
Bauernstande), damit sich die Worte Davids erfüllen: Gott hat den Armen von der
Erde erhöht, um ihn auf den Thron der
Fürsten seines Volke zu Setzen.“
Nach dem der Papst dies gehört,
machte er sich auf, und die Reihen der Prozession begannen sich zu verstärken.
Als er dann die Heilige Stadt betrat, begann er zu weinen über die
Verzagtheit, in der sich die Bürger befanden, deren viele nicht mehr waren.
Nachdem er wieder in Sankt Peter eingetreten, stimmte er das Te Deum an, worauf
ein Chor von Engeln singend antwortete: „Gloria in excelsis Deo et in terra pax
hominibus bonae voluntatis.“
P: Johannes Bosco am Schreibtisch |
Als der Gesang beendet war,
hörte die Dunkelheit ganz auf, und es zeigte sich eine herrlich glänzende Sonne
(eine neue gerechte Ordnung nach dem dritten Weltgeschehen).
Die Städte, die Orte, das Land
war an Bevölkerung verringert, die Erde war zerstampft wie von einem Gewitter,
von einem Wolkenbruch und vom Hagel, und die Leute gingen einander entgegen und
sagten ergriffenen Gemütes: „Das ist der Gott Israels.“
Vom Beginn des Exils (des
Papstes) bis zum Gesang des Te Deum erhob sich die Sonne zweihundert Mal. Die
ganze Zeit, die in der Erfüllung jener Dinge verstrich, entspricht vierhundert
Sonnenaufgängen.»
Quelle: Reinigung der Erde –
Prophezeiungen über die Zukunft der Menschheit – Josef Stocker – Mediatrix-Verlag
– Wien
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