01.04.2018

Die Weihe der Osterspeisen



Die österliche Speisensegnung hat ihren tiefen Sinn darin, die Tischgemeinschaft mit dem Auferstandenen daheim im kleinen Kreis weiter zu feiern: mit symbolhaften Speisen, die ihre 'Wirkung' besonders dann entfalten, wenn man in der österlichen Bußzeit tatsächlich gefastet hat. In Rom segnete man schon vor 1000 Jahren Fleisch, das Osterlamm, Milch und Honig, Käse, Butter und Brot. Im 12. [h, fand der Genuss des gesegneten Osterlammes am päpstlichen Hof in einem Zeremoniell der Nachahmung des Paschamahles, des Letzten Abendmahles, statt.
Stets folgt auf die Speisensegnung das festliche Osterfrühstück in der Familie. Manchmal wird gleich nach dem Gottesdienst mit Brot, Eiern und Kuchen eine Agape (Liebesmahl) gefeiert.
Der Charakter der Regionen lässt sich an den Osterspeisen ablesen. Die bäuerliche Tradition der Weihe von Eiern, Brot, Gebäck und Fleisch hat sich weitgehend gehalten. Davon ist auch im „Benediktionale“, im liturgischen „Buch der Segnungen“, die Rede.
Was bedeuten die Speisen?
Brot: Zeichen dafür, dass Jesus Christus das lebendige Brot ist, das vom Himmel herabgekommen ist. Osterbrot und -gebäck stehen als Zeichen der Stärke und des gemeinsamen Mahles.
Wein: Zeichen des Lebens.
Lamm: Symbol der Erlösung.
Salz: die Auferstehung gewährt unzerstörbares, göttliches Leben.
Eier: Symbol der Auferstehung und des neuen Lebens.
Hase: Zeichen der Fruchtbarkeit und der Wachsamkeit.
Grünes Kraut: steht für die Früchte der Erde.
Meerrettich: Sinnbild der „Bitterkeit“ des Lebens und für die Überwindung der Leiden.

Die Weihe der Osterspeisen findet gewöhnlich nach dem Osterhochamt statt.

Aus „Der Canisiusbote“, Rundbrief der Priesterbruderschaft St. Petrus für das Saarland. April 2017

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