Die österliche Speisensegnung
hat ihren tiefen Sinn darin, die Tischgemeinschaft mit dem Auferstandenen
daheim im kleinen Kreis weiter zu feiern: mit symbolhaften Speisen, die ihre
'Wirkung' besonders dann entfalten, wenn man in der österlichen Bußzeit
tatsächlich gefastet hat. In Rom segnete man schon vor 1000 Jahren Fleisch, das
Osterlamm, Milch und Honig, Käse, Butter und Brot. Im 12. [h, fand der Genuss
des gesegneten Osterlammes am päpstlichen Hof in einem Zeremoniell der
Nachahmung des Paschamahles, des Letzten Abendmahles, statt.
Stets folgt auf die
Speisensegnung das festliche Osterfrühstück in der Familie. Manchmal wird
gleich nach dem Gottesdienst mit Brot, Eiern und Kuchen eine Agape (Liebesmahl)
gefeiert.
Der Charakter der Regionen
lässt sich an den Osterspeisen ablesen. Die bäuerliche Tradition der Weihe von
Eiern, Brot, Gebäck und Fleisch hat sich weitgehend gehalten. Davon ist auch im
„Benediktionale“, im liturgischen „Buch der Segnungen“, die Rede.
Was bedeuten die Speisen?
Brot: Zeichen dafür,
dass Jesus Christus das lebendige Brot ist, das vom Himmel herabgekommen ist.
Osterbrot und -gebäck stehen als Zeichen der Stärke und des gemeinsamen Mahles.
Wein: Zeichen des
Lebens.
Lamm: Symbol der
Erlösung.
Salz: die Auferstehung
gewährt unzerstörbares, göttliches Leben.
Eier: Symbol der
Auferstehung und des neuen Lebens.
Hase: Zeichen der
Fruchtbarkeit und der Wachsamkeit.
Grünes Kraut: steht
für die Früchte der Erde.
Meerrettich: Sinnbild
der „Bitterkeit“ des Lebens und für die Überwindung der Leiden.
Die Weihe der Osterspeisen
findet gewöhnlich nach dem Osterhochamt statt.
Aus „Der Canisiusbote“,
Rundbrief der Priesterbruderschaft St. Petrus für das Saarland. April 2017
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