19.04.2017

Hilfe in seelischer Not


In einem Hirtenbrief des portugiesischen Episkopates (vom 11. Februar 1942) heißt es:

„Fátima ist ein machtvoller Herd des geistlichen Lebens. Es ist unbestreitbar, dass hier wahre Wunder geschehen sind, vollständige und rasche Heilungen, die niemals durch die Kraft der Natur zustande kommen konnten und die für die menschliche Wissenschaft unerklärlich sind. Das Wort, Wunder, ist auf den Lippen aller, auf denen des Volkes nicht weniger als auf denen der Wissenschaftler, welche die Geschehnisse auf das genaueste untersucht haben. Es ist offensichtlich, dass hier der Finger Gottes ist und dass die Andacht zu Unserer Lieben Frau von Fátima durch das unverkennbare Siegel seiner Macht bestätigt ist.
Dennoch können wir behaupten: nicht die Heiligung und nicht die Hilfe in den verschiedenen zeitlichen Anliegen sind die größten Wunder von Fátima; wunderbarer als diese sind die Gnaden, die den Seelen gewährt werden, Gnadenwunder, die sich der Sonde des Beobachters und der wissenschaftlichen Forschung entziehen, weil sie sich im Bereich des Gewissens, im geheimnisvollen Gebet des Innenlebens vollziehen.
Wer den Feierlichkeiten an den großen Festtagen in Fátima beiwohnt und sieht, wie alle Gesellschaftsklassen Portugals die allerseligste Jungfrau anrufen und das heiligste Altarsakrament anbeten, wer Gelegenheit hat die ungeheuere Menschenmenge zu beobachten, wie sie im Staube und oft stundenlang in den Regen kniet, um demütig das Brot der Starken zu empfangen, wer das Schluchzen der Reue erlauscht und die Tränen in den Augen der vielen, vielen sieht, die bisher auf den Pfaden des Lasters wandelten oder hartnäckig im Heer des Unglaubens kämpfen, wer die tiefe Ergriffenheit wahrnimmt, die sich selbst der Gleichgültigen bemächtigt, angesichts der Bitten, die aus Tausenden von schmerzgequälten, glühend vertrauenden Herzen aufsteigen, Wer im Geiste die Menge vorüberziehen sieht, die in Portugal und im Ausland im Triumph das weiße Bildnis der heiligsten Jungfrau von Fátima trägt und auf der Straße wie in der Kirche ihr huldigt – und wer all das mit dem traurigen Niedergang vergleicht, dem das religiöse Leben in Portugal verfallen war, der hat den Eindruck, eine neue Welt zu sehen; und er kann nicht anders, als anerkennen, dass sich eine  mächtige Welle göttlichen Lebens in die Seele des portugiesischen Volkes ergießt. Es haben sich viele Sünder bekehrt; es haben sich viele mit dem Leben ausgesöhnt, die schon alle Hoffnung verloren hatten, vielen Ungläubigen sin die Augen für die Wahrheiten des Glaubens aufgegangen, viele fanden wieder den Weg zur Kirche, den sie seit Jahren nicht mehr kannten, es öffnen sich Lippen zu Demütigung und vertrauendem Gebet, die durch Gleichgültigkeit verstummt waren, es preisen viele den Namen des Herrn, die ihn gestern noch lästerten und verfluchten. Wahrhaftig, ein Strom göttlichen Lebens ergießt sich in den Seelen!“

Tatsächlich kann man sagen, dass die seelischen Gnadenerweise, unerwartete Bekehrungen in verzweifelten Fällen, „viel häufiger und wunderbarer sind als die Krankenheilungen“, wie einer der eifrigsten Apostel Fátimas bezeugt: „Es gibt keinen Pilgerzug, wo nicht solche vorkommen. Wenn die Beichtstühle sprechen könnten! . . .“

Quelle: Maria spricht zur Welt – Geheimnis und Weltgeschichtliche Sendung Fatimas – L. Gonzaga da Fonseca -Tyrolia-Verlag – Innsbruck -Wien – München

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