27.12.2012

Der heilige Beda über zwei prophetische Mütter: die Muttergottes Maria und ihre Kusine Elisabeth

Der Hl. Beda lebte im Frühmittelalter (um 673 – 735),  er war Mönch und Kirchenlehrer. Über den Lobgesang der Gottesmutter, das im Lukas-Evangelium bezeugte Magnificat, das Maria bei der Begegnung mit ihrer Kusine Elisabeth anstimmte, schrieb der hl. Beda folgende Betrachtung:

Maria sprach: „Meine Seele preist die Größe des HERRN und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter“.

Sie sagt damit: Der HERR hat mir eine so große, unerhörte Gnade erwiesen, daß sie in keiner Sprache Ausdruck finden kann; allein die Liebe  -  und auch sie nur im Herzensgrund  – kann sie erfassen. Deshalb will ich mit der ganzen Kraft meiner Seele durch Lobpreis danken…

“Der HERR hat Großes an mir getan und sein Name ist heilig.“  – Nur sie, an der Gott Großes getan hat, kann IHN in rechter Weise erheben und uns dazu einladen, ihren Willen und Wunsch zu teilen und mit dem Psalmisten zu beten: „Verherrlicht mit mir den HERRN, lasst uns gemeinsam seinen Namen rühmen“ (Ps 34,4).

„Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen.“   -  Trefflich  ist es, Israel den “Knecht des HERRN” zu nennen, Israel, das der Herr erhoben hat und es rettet, weil es gehorsam und demütig ist.

So spricht Hosea: „Als Israel noch ein Kind war, habe ich ihn geliebt“ (3,1; vgl. 11,4). Wer sich nicht demütigen will, kann offensichtlich nicht gerettet werden: “Wer aber klein wie ein Kind sein kann, der ist im Himmelreich der Größte“ (Mt 18,4).

„ER denkt an sein Erbarmen, das ER unseren Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.“

Es handelt sich hier nicht um leibliche Nachkommen Abrahams, sondern um seine geistlichen Nachkommen, um Menschen, die den Spuren seines Glaubens folgen.

Das Kommen des HERRN ist Abraham und seinem Stamm auf ewig verheißen, den Söhnen der Verheißung, die der hl. Paulus meint, wenn er sagt: „Wenn ihr also zu Christus gehört, dann seid ihr Abrahams Nachkommen, Erben kraft der Verheißung“ (Gal 3,29).

Schließlich ist es auch ein glücklicher Umstand, daß die Geburt des HERRN und jene des Johannes durch ihre Mütter prophetisch angekündigt worden ist.

Durch das Versagen einer einzigen Frau war einst das Leben zugrunde gerichtet worden, es sollte aber der Welt durch zwei Frauen zurückgegeben werden, die im Lobpreis Gottes miteinander wetteifern.

Quelle: Christlöiches Forum

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