16.01.2009

Fatima - aktueller denn je

Vorwort zum Buch "Fatima - Botschaft der Tragödie oder der Hoffnung"

Die Muttergottes sprach zu drei kleinen Hirtenkindern – Lucia, Jacinta und Francisco – und durch sie zur ganzen Welt. Sie gab den Kindern den Auftrag, der Menschheit ihre tiefe Besorgnis wegen ihrer Gottlosigkeit und ihrer Verdorbenheit mitzuteilen. Wenn die Menschen sich nicht bekehren würden, sagte die hl. Jungfrau Maria, werde eine furchtbare Strafe kommen.

Die Menschheit steckt heute in einer schrecklichen Krise, die den sittlichen, den sozialen und den religiösen Bereich umfaßt. Für die Lösung dieser Krise gab die Jungfrau Maria eine deutliche Alternative: entweder Bekehrung oder Strafe.

Vor allem und besonders sprach sie über die Strafe nach dem Tod, eine ewige, höchste, endgültige Strafe: die Verdammung in der Hölle jener Sünder, die sterben, ohne sich bekehrt zu haben. Auch zögerte die Muttergottes nicht, den Sehern, Kinder von zehn, neune und acht Jahren, die Hölle zu zeigen. Dieser Aspekt der Botschaft von Fatima ist das erste Gehimnis, oder besser gesagt, der erste Teil ein und derselben Botschaft.
Der zweite Teil – oder das zweite Geheimnis – betrifft die Menschheit, die vor einer großen Alternative steht. Wenn die Menschen „nicht aufhören, Gott zu beleidigen“, wird Er „die Verbrechen der Welt durch Krieg, Hunger und Verfolgungen gegen die Kirche und den Heiligen Vater bestrafen“ (Erscheinung vom 13. Juli 1917) Der Krieg tritt also deutlich hervor als eine Strafe für die Sünden der Menschen, es sei denn die bekehren sich.
Die hl. Jungfrau drückt es noch deutlicher aus: „Gott will die Andacht zu meinem Unbeflecktem Herzen auf der Welt errichten.“
Auch über die Strafe, die sie verkündet hat, wird die Muttergottes noch deutlicher. Rußland wird eigens als Motor dieser Kriege genannt. „ ... Rußland wird seine Irrtümer über die ganze Welt verbreiten und es wird zu Kriegen und Kirchenverfolgungen kommen.“ Wenn die Verbrechen des Kommunismus die Irrtümer sind, die Rußland auf der Welt verbreiten wird, was ist dann nach dem Zusammenbruch der UdSSR unter dieser Prophetie zu verstehen?

Hierfür gibt es zumindest drei Tatbestände, die zu erwägen sind: die Rückkehr der Kommunisten oder deren getarnte Nachfolger an die Macht. Wahlen im ehemaligen kommunistischen Machtbereich könnten für eine Wiederbelebung der Kommunisten sorgen und damit zu einer Fortsetzung der der blutigen Machenschaften, die schon verantwortlich sind für Millionen von Menschenopfern. Niemand kann eine durch hartgesottene alte Kader vorangetriebene „Flucht nach Vorn“ ausschließen, die bis zu einem Krieg eskaliert werden kann.
Zweitens: Durch gefährlichen Optimismus täuschen der Westen und besonders die Medien vor, zu vergessen, was die kommunistische Doktrin darstellt: nach allen Theoretikern nach Marx und Engels ist das Ziel des Kommunismus, die Errichtung einer völlig selbstverwalteten Gesellschaft, in der Staat und Partei verschwunden sein sollen. Ist das Chaos in Rußland, das von Tag größer zu werden scheint ein Vorbote dessen?
Drittens: Wie kann man ignorieren, daß die kommunistische Doktrin, weit entfernt, tot zu sein, noch immer tief in Deutschland und in die anderen Länder des Westens eindringt, ohne dabei zu Waffengewalt greifen zu müssen? Genau dies ist die kulturelle Revolution, die die christliche Kultur, das Fundament unserer Gesellschaft, zerstört; das ist der offene Krieg gegen die Moral, der alles, bis hin zu der Grundlage der Familie vernichtet; das ist letztendlich die rasende Gleichmacherei, die unvermeindlich dieses Elend begleiten muß. Es versucht am Ende auch das so wesentliche Eigentumsprinzip, durch zwei Gebote geschützt, auszutilgen.
Zusammenfassend ist die heutige Welt mehr denn 1917, als die Erscheinungen von Fatima stattfanden, in Sünde verstrickt und der Kommunismus hat, verwandelt, nicht darauf verzichtet, die Welt zu erobern.
Was ist hieraus zu schließen?
Um den Strafen, die die Jungfrau Maria verkündet hat, nach Möglichkeit zu entkommen, und den Sieg des Unbefleckten Herzen Mariens - der versprochen wurde - zu beschleunigen, müssen wir zu den vorgeschlagenen Mitteln unsere Zuflucht nehmen: Eine flammende Andacht zur Muttergottes, Gebet und besonders das des Rosenkranzes, Buße und Achtung der Zehn Gebote Gottes.
Einzig und allein so können die Voraussetzungen für einen andauernden und wahren Frieden geschaffen werden. Dies wird der Friede Christi im Reich Christi sein, der Friede Mariens im Reich Mariens.

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Möglicherweise werden die vorangegangenen Überlegungen in gewissen Gemütern eine Haltung der Skepsis, sogar der Verachtung , hervorrufen. Die Glaubenslosen – und ihre Brüder, jene mit wenig Glauben – werden darüber spöttisch lächeln, was ihnen als eine überraschende und sogar kindische Vereinfachung der Probleme der heutigen Gesellschaft erscheint.
Die Lösung dafür zu suchen in einer an die Welt gerichtete Botschaft, die von drei des Lesens und Schreibens unkundigen kleinen Hirten verkündet wurde, kommt ihnen als lächerlich, ja sogar verrückt vor.
Wir verneinen nicht die unentwirrbare Komplexität der heutigen Probleme. Im Gegenteil denken wir sogar, daß, menschlich gesehen, diese Probleme unlösbar sind, so groß ist das Ausmaß ihrer Komplexität. Und wir widersetzen uns dem Wunsch nicht, eventuellen Skeptikern die unersetzbaren Lösungen zu zeigen, die die Religion uns anbietet, ihnen gewissermaßen durch ein Schlüsselloch etwas von diesem weiten Horizont vor Augen zu führen.
Der hl. Augustinus hat das Wesen einer wahren christlichen Gesellschaft und die sich daraus für den Staat ergebenden Vorteile beschrieben. Er schreibt: „Stellen wir uns eine Armee vor, zusammengesetzt aus Soldaten, die in der Lehre Christi ausgebildet wurden, und ebenso ein Gemeinwesen aus Gouverneuren, Eheleuten, Eltern, Kindern, Meistern, Dienern, Königen, Richtern, Steuerzahlern und -einnehmern, de alle nach der christlichen Lehre leben. Sollten des die Heiden da noch wagen zu behaupten, die christliche Lehre sei gegen den Staat gerichtet? Im Gegenteil, die werden ohne Zögern anerkennen müssen, daß sie, treu beobachtet,eine Behüterin des Staates ist.“ (Epist. CXXXVIII, 5 ad Marcellinum, Kap. II, 15)
In Anbetracht einer so leuchtenden, einfachen und zugleich tiefen Beschreibung könnten wir diejenigen, die Einwände erheben, fragen: Wo gibt es eine politische, soziale oder wirtschaftliche Strömung, die fähig wäre, ohne den Beistand der Religion, den endgültigen Zusammenbruch der Gesellschaft zu verhindern, die durch den eigenen Antrieb des Unglaubens und der Verdorbenheit alle Prinzipien, die den nach dem hl. Augustinus skizzierten Gottesstaat ausmachen, übertritt?
Wir hoffen, daß diese Überlegungen, die die Botschaft der allerseligsten Jungfrau Maria mit Fragen höchster Aktualität für Deutschland und die Welt verknüpfen, dem Leser helfen werden, einen großen Nutzen aus dem Buch über die Erscheinungen und die Botschaft von Fatima zu ziehen.
Vorwort aus Fatima - Botschaft der Tragödie oder der Hoffnung, DVCK e.V. 2005

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