Die wahre Freude, welche aus reiner Quelle fließt und nicht bloß Sinnenfreude ist, sondern Seelenfreude, ist Lebensbalsam, dabei eine unschätzbare Hilfskraft in der Erziehung, eine Arbeitsgehilfin ohnegleichen und ein wichtiger sozialer Faktor.
Sie scheint mitunter die Kräfte und Leistungsfähigkeit des Menschen zu verdoppeln, bringt Schwung in sein Wollen und Schaffen, macht ihn wagemutig und unverzagt. Aus der Freude werden oft große Entschlüsse und edle Taten geboren. Sie wirkt veredelnd, macht empfänglich für das Gute, Wahre und Schöne, hält das niedrige Triebleben zurück und weckt die guten Anlagen. Sie stimmt gütig, menschenfreundlich und dienstfertig. Sie bringt die Menschen einander nahe, fördert das gesellige Beisammensein und webt am Bande der Freundschaft.
Ohne Freude kann der Mensch nicht leben, ohne Freude kann auch der Christ nicht leben, nicht einmal der auf den Höhenwegen der Vollkommenheit wandelnde. Ganz zweifellos ist auch die Zahl der Fröhlichen, Glücklichen, Freundlichen größer im gläubigen und religiösen Teil der Menschheit als unter den Ungläubigen und Religionslosen; sie ist ganz besonders groß unter den Heiligen. Die Freude findet weit sorgsamere Pflege, warmfühligere Freunde und bessere Anwälte unter den gläubigen und religiösen Schriftstellern, Dichtern und Künstlern als unter den Vertretern der „Moderne“ in Kunst und Literatur.
„Rechttun ist dem Gerechten Freude!“ Spr. 21, 15.
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