Hl. Hermenegild (Ermengild)
geboren: 6. Jh. in Spanien
Gestorben 13. April 585 in
Tarragona, Spanien
Hermenegild war der Sohn des
mächtigen Westgotenkönigs Leovigild, der Mitte des 6. Jh. in Spanien sein Reich
errichtet hatte. Leovigild war Arianer, ein Großteil der spanischen Bevölkerung
aber gehörte bereits dem katholischen Glauben an. Als sich der Junge
Hermenegild im Jahr 579 mit der Katholischen Ingundis vermählte, forderte seine
Stiefmutter Goesintha, dass die junge Frau zum Arianismus übertrete, Ingundis
aber hielt treu an ihrem Glauben fest und fand in Leander, dem Bischof von
Sevilla, einen Vertrauten. Mit seiner Unterstützung gelang es der jungen Frau
schließlich sogar, Hermenegild zum katholischen Glauben zu bekehren. Der junge
Königssohn schwor in aller Öffentlichkeit dem Arianismus ab. Als der wütende
Leovigild vom Sinneswandel seines Sohnes hörte, drohte er damit, ihm Titel,
Land und sogar die Ehefrau zu nehmen. Hermenegild aber ließ sich nicht
beeindrucken. Seine Antwort an den Vater war, dass er lieber die irdische Krone
verlieren wolle als die von Jesus Christus.
Goesintha aber ruhte nicht, und
es gelang ihr schließlich, Vater und Sohn völlig zu entzweien. Leovigilds
Truppen rückten in Sevilla, der Hauptstadt von Hermenegilds kleinem Reich, ein
und nehmen Hermenegild gefangen. Ein Jahr lang ließ Leovigild seinen Sohn im
Kerker schmachten, doch nichts konnte den bekehrten Katholiken von seinen neuen
Glauben abbringen. Am 13. April 585 ging Hermenegild für Jesus Christus in den
Tod. Kein Laut der Klage oder der Angst kam über seine Lippen, als ihn sein
Vater in der Spanischen Stadt Tarragona, südlich von Barcelona, öffentlich
enthaupten ließ. Seine letzte Ruhestätte fand der Märtyrer in Sevilla.
Verehrung/Brauchtum: Der
Kult Hermenegilds wurde vor allem durch die Jesuiten verbreitet. Seine
Bestätigung erhielt er 1586 für Spanien und 1636 für die Gesamte Kirche.
Darstellung: Hermenegild ist
in fürstlicher Kleidung mit Palme und Beil als Symbol für sein Martyrium
dargestellt. Manchmal trägt er auch kriegerische Kleidung. Ein Gemälde von
Francisco Herrera (17. Jh.) im Prado zu Madrid zeigt Hermenegild, über seinen
Vater und den arianischen Bischof triumphierend.
Quelle: Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf –
Schauber-Schindler - Pattloch-Verlag
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