18.11.2018

Maria stärkt uns im Leiden

Die Verehrung Mariens verstärkt
in uns die Fähigkeit zu leiden

Es gibt zwei Arten von Müttern: Die guten und die „halbguten“. Die „halbgute“ Mutter hat Mitleid mit ihrem Kind und will nicht dass es leide. Sie paktiert mit allen Streichen des Kindes, mit all seinen Fehlern in der Pflichterfüllung, mit seiner Faulheit. Sie befreit es von allen Regeln und schadet somit unbedingt seiner Charakterbildung.

Die gute Mutter aber weiß, dass es auf Grund der Unbeständigkeit des Menschen kein anderes Mittel gibt, als zu leiden, um die Seele zu erweitern, zu heiligen und zu erleben. Sie weiß, dass man in jeglicher Situationen leiden muss, dass der Mensch etwas wert ist, in dem Maße wie er leidet. Sie sorgt sich nach Möglichkeiten um die Leiden ihrer Kinder zu lindern, soweit es ihnen nicht schade. Doch jedes Maß an Leiden, das eine gute Erziehung verlangt, wird diese gute Mutter für ihr Kind wollen. Sie beschränkt sich darauf, das Kind in seinem Leiden zu trösten, damit es Kraft und Mut dafür aufbringt. Sie will aber, dass es leide. Die Muttergottes handelt ebenso und lindert öfters unsere geistlichen Prüfungen.

Es gibt jedoch eine notwendige und nicht so kleine Grenze für jedes Leiden. Aus diesem befreit uns Maria nicht. Man darf nicht denken, dass die Andacht zu Maria eine Art Morphium für das geistliche Leben ist, das man einmal einnimmt und alle Schmerzen verfliegen. Nein – und der hl. Ludwig besteht darauf – Maria nimmt uns nicht das Gewicht des Kreuzes von der Schulter, sondern gibt uns Kraft, es zu lieben und zu tragen. Dies ist eine Frucht der wahren Andacht zu Maria.

Quelle: Wahre Andacht zur Muttergottes – Ein Licht in den Wirren unserer Zeit – Plinio Corrêa de Oliveira – Hrsg.: Verein Österreichische Jugend CGDR, Wien

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