07.07.2018

Die Schönheiten des Ave Maria



Als die heilige Mechtildis einmal wissen wollte, auf welche Weise sie der Mutter Gottes die Zärtlichkeil ihrer Verehrung besser bezeigen könnte, fiel sie in Verzückung, und es erschien ihr die Allerseligste Jungfrau. Sie trug auf ihrer Brust den Englischen Gruß in goldenen Buchstaben und sprach zu ihr: „Wisse, meine Tochter, daß niemand mich mit einem angenehmeren Gruße ehren kann als mit jenem, den mir die heiligste Dreifaltigkeit darbringen ließ und durch den sie mich zur Würde der Gottesmutter erhoben hat.
Durch das Wort „Ave“, das der umgekehrte Name „Eva“ ist, erfuhr ich, daß Gott durch seine Allmacht mich vor der Sünde und vor allem Elend bewahrt hatte, dem das erste Weib unterworfen wurde.
Der Name „Maria“, der bedeutet „Frau des Lichtes“, versinnbildet, daß Gott mich wie einen leuchtenden Stern mit Weisheit und Licht erfüllt hat, um Himmel und Erde zu erleuchten.
Die Worte „Voll der Gnade“ halten mir vor Augen, daß der Heilige Geist mich mit so vielen Gnaden überhäuft hat, daß ich davon überreichlich jenen mitteilen kann, die durch meine Vermittlung darum bitten.
Durch die Worte: „Der Herr ist mit Dir“ erneuert man in mir die unaussprechliche Freude, die ich empfand, als das Ewige Wort in meinem Schoße Fleisch annahm.
Wenn man mir sagt: „Du bist gebenedeit unter den Weibern“, so lobe ich die göttliche Barmherzigkeit, die mich bis zu dieser hohen Würde erhoben hat. Bei den Worten: „Gebenedeit ist die Frucht Deines Leibes, Jesus“, freut sich der ganze Himmel mit mir, daß mein Sohn Jesus angebetet und verherrlicht wird, weil er die Menschen erlöst hat.“

Quelle: „Der heilige Rosenkranz“,Hl. Ludwig Maria Grignion von Montfort. Lins-Verlag, A6804 Feldkirch. S. 56-57

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