22.07.2018

Das Große ja - „Dein Wille geschehe!“





Am Ende des Gespräches antwortet Maria dem Engel: „Ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe, wie du es gesagt hast.“
Maria nimmt so die dritte Bitte des Vaterunsers vorweg: „Dein Wille geschehe!“. Sie sagt Ja zum mächtigen Willen Gottes, einem Willen, der scheinbar zu groß für einen Menschen ist: Maria sagt ja zu diesem göttlichen Willen, sie fügt sich diesem Willen, mit einem allumfassenden Ja stellt sie ihr ganzes Dasein in den willen Gottes hinein und öffnet Gott so die Tür zur Welt. Adam und Eva hatten durch ihr Nein zum Willen Gottes diese Tür geschlossen. „Gottes Wille geschehe“: Maria lädt uns ein ebenfalls dieses Ja auszusprechen, das manchmal so schwierig zu sein scheint. Wir sind versucht, unseren eigenen Willen vorzuziehen, aber sie sagt zu uns: „Hab Mut, sprich auch du: „Dein Wille geschehe“, denn dieser Wille ist gut.“ Er mag uns anfangs wie eine beinahe unerträgliche Last erscheinen, wie ein Joch, das zu tragen unmöglich ist, aber in Wirklichkeit ist Gottes Wille keine Last, sondern der Wille Gottes verleiht uns Flügel, so dass wir hoch fliegen und es mit Maria auch selbst wagen können, Gott die Tür zu unserem Leben zu öffnen, die Türen zu dieser Welt, indem wir ja sagen zu seinem Willen, im Bewußtsein, dass dieser Wille das wahre Gut ist und uns zum wahren Glück führt. Bitten wir Maria, die Trösterin, unsere Mutter, die Mutter der Kirche, dass sie uns Mut gebe, dieses Ja auszusprechen, dass sie uns auch die Freude schenke, bei Gott zu sein, und dass sie uns zu seinem Sohn führe, zum wahren Leben.

 Predigt am 18. Dezember 2005 – Papst Benedikt XVI. bei der Messe auf der Piazza del Plebiscito, Neapel. 21. Oktober 2007
Quelle: Maria – Papst Benedikt XVI. über die Muttergottes

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