11.07.2018

„Dann wirst du in Klarheit sehen“





Mit dem Taglicht deiner Erkenntnis vertreibe, o Herr, das Dunkel der Nacht, damit unser Geist hell werde und dir mit neuer Reinheit diene…
Der Aufgang der Sonne bestimmt für die Sterblichen den Anfang der Arbeit:
Schaffe in unseren Seelen, Herr, eine Wohnung für den Tag, der kein Ende kennt.

Lass uns in deiner Güte, so wie wir sind, das Leben der Auferstehung schauen, und erfülle unser Herz mit deinen ewigen Wonnen.
Weil wir treu in deinen Diensten stehen, so bezeichne uns, Herr, mit dem Zeichen des Tages, den nicht der Aufgang der Sonne, auch nicht ihr Lauf bestimmt.

In deinen Sakramenten umarmen wir dich Tag für Tag, empfangen dich in unserem Leib.
Und in uns selbst lass uns die Auferstehung erleben, der unsere Hoffnung gilt.
Herr, leih’ unseren Gedanken Flügel, die uns zu den Höhen tragen, dorthin, wo unsere wahre Heimat ist.

Durch die Gnade der Taufe bergen wir deinen Schatz in unserem Leib…
Könnten wir doch erfassen, zu welcher Schönheit wir durch die Schönheit des Geistes berufen sind, die dein unsterblicher Wille in uns weckt…
Deine Auferstehung, o Herr, lasse in uns den geistigen Menschen an Kraft gewinnen (vgl. Eph 3,16), und die Betrachtung deiner Geheimnisse sei der Spiegel, in dem wir dich erkennen (vgl. 1 Kor 13.12)…

Lass uns, Herr, auf unsre heilige Heimat zueilen, und sie schon jetzt in der Betrachtung zur unseren machen, so wie Mose das verheißene Land vom Gipfel des Berges aus gesehen hat (Dtn 34,1).

Hl. Ephräm (um 306 - 373), Diakon in Syrien und Kirchenlehrer Predigt 3,2.4-5

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