Aus ungeborener Ferne kommst Du
wieder,
Der Dich umfing, der Dich am
Kreuze sah,
Fühlt deine Gottheit
schreckensmächtig nah
Und bricht vor Deinem Angesichte
nieder.
Ein Blitz zerwirft des Abgrunds
Felsenglieder,
Und alle Tiefen lästern
Golgatha;
Des Himmels Heere leuchtend da,
Und furchtbar wankt ein Streiten
hin und wider.
Herr, Deiner Welt grauenvolle
Herrlichkeit,
Da noch durch Räume namenloser
Ferne
Ein Gloria über Streiterscharen
hallt!
Du siehst in schrecklicher
Gelassenheit
Den Drachen niederpeitschen
reine Sterne,
Eh Du ihn kettest und sein Blut
entwallt.
Quelle: Die Sonette – Reinhold
Schneider –
von Leben und Zeit, dem Glauben und der Geschichte
– Verlag Jakob
Hegner – Köln und Olten
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