25.05.2018

„Da sagte Maria: Ich bin des Herren Magd“




Die Jungfrau ist herausgerufen; und doch war sie durchaus Mensch wie wir, sorgend und empfindend, glaubend und leidend, Mensch in den nicht endenden Mühen des Tages; Mensch unter der Last und Gnade unerhörter Berufung. Als der Engel sie grüßte, lag das Weltgeschick in ihrer Hand, der Blick aller Wesen, der Vor- und Nachwelt war auf sie gerichtet. Es ist, als ob die Welt nicht mehr atmen könnte in diesem Augenblick, als ob der Vater in diesem Augenblick das Zepter in ihre Hand gelegt habe: Was wird sie antworten? Sie fragt, ruhig, in Freiheit. Sie versteht ahnend das Ungeheure und gehorcht. Ihre Tat ist Gehorsam vor dem Erschreckend-Unbegreiflichen; Gehorsam, der sich nach der ersten Frage in Glauben verwandelt, ihr Glaube ist der erste christliche Glaube. - Reinhold Schneider 


Quelle: Seine Mutter unsere Schwester – Maria kennenlernen mit Gebeten aus zwei Jahrtausenden -  Hrsg.: Wolfgang Bader – Verlag Neue Stadt – München – Zürich – Wien


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