Das Leben des großen Missionars zeigt ununterbrochen, dass die Rettung der Seelen besonders durch Kreuze erkauft werden muss: In der Stadt La Rochelle blüht die Volksmission durch das Wirken Ludwig Marias 1711 in besonderer Weise. Nach einer großartigen Prozession wird ihm eine Stärkung gereicht, jedoch wird
in die Tasse vorher Gift gegeben. Obwohl Ludwig Maria den Anschlag überlebt, hat er von jetzt an mit einer beständigen Einschränkung seiner Lebenskraft zu kämpfen. (*)
Seine letzte Mission hielt er in St.-Laurent-sur-Sèvre ab. Todesmatt bestieg er die Kanzel und predigte über die Sanftmut Jesu bei dem
Verräterkusse des Judas. Zum letzten Male entlockte er seinen Zuhörern
zahlreiche Tränen. Nach der Predigt musste er sich schwerkrank niederlegen. Bei
vollstem Bewusstsein ordnete er noch alle Angelegenheiten bezüglich seiner
Genossenschaften und bereitete sich dann auf seinen Tod vor. Nachdem er
wiederholt die Scharen, die sich weinend um sein Sterbelager drängten, mit dem
Kruzifix gesegnet und sie getröstet hatte, fiel er in eine Ohnmacht; als er
daraus erwachte, rief er zitternd, aber mit lauter Stimme: „Du greifst mich
umsonst an; ich bin zwischen Jesus und Maria. Gott sei Dank und Maria! Ich bin
am Ende meiner Laufbahn; es ist vorbei, jetzt kann ich nicht mehr sündigen.“
Nach diesen Worten verschlief sanft am 28. April 1716, im Alter von 43 Jahren.
Seine Gebeine ruhen in der Kapelle der allerseligsten Jungfrau in der Kirche zu
St.-Laurent-sur-Sèvre, wohin seine beiden Ordensgemeinschaften ihren Hauptsitz
verlegten. (**)
(*) Diakon Gabriel Jocher SJM, „Wenn ihr nicht werdet wie
die Kinder…“, in „Der Ruf des Königs“ Nr. 57, 1/2016, S. 25
(**) Das Goldene Buch, Lins-Verlag, A-6804 Feldkirch, S.
XIX.
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