06.01.2018

„Wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater“


„Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt“ (Mt 2,10). Heute wird diese große Freude auch uns im Herzen zuteil, eine Freude, die die Engel den Hirten ankündigen. Lasst uns mit den Weisen aus dem Morgenland anbeten, mit den Hirten Gott rühmen und mit den Engeln singen: Heute ist uns der Retter geboren, er ist der Messias, der Herr; Gott der Herr ist uns erschienen [...]
Dieses Fest wird von der ganzen Schöpfung gefeiert: die Sterne am Himmel eilen herbei; die Weisen kommen aus den Heidenländern, die Erde empfängt in einer Grotte. Alles trägt zu diesem Feste bei, es gibt keine leeren Hände. Lasst auch uns ein Freudenlied anstimmen [...]; lasst uns das Heil der Welt feiern, den Geburtstag des Menschengeschlechts. Heute ist die Verurteilung aufgehoben, die auf Adam lag. Niemals mehr wird man sagen: „Staub bist du, zum Staub musst du zurück“ (Gen 3,19), sondern vereint mit dem, der vom Himmel herabsteigt, wirst du in den Himmel erhoben [...]

„Ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns geschenkt“ (vgl. Jes 9,5) [...] Welch unergründliche Güte und Menschenliebe! Stelle dich also in die Reihen derer, die voll Freude ihren Herrn empfangen, der vom Himmel kommt, und die den großen Gott in diesem kleinen Kind anbeten. Die Macht Gottes erweist sich in seinem Leib wie das Licht, das durch die Fenster strömt und in den Augen derer leuchtet, die ein reines Herz haben (Mt 5,8). Mit ihnen werden wir dann alle „mit enthülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn widerspiegeln und in sein Bild verwandelt werden, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit“ (vgl. 2 Kor 3,18). Und das wird geschehen durch die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und durch seine Liebe zu den Menschen.

Hl. Basilius (um 330-379), Mönch und Bischof von Caesarea in Kappadozien, Kirchenlehrer
Homilie zur Geburt Christi; PG 31, 1471f.
In ETfT 25.12.2016

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