11.11.2017

Die schlechte Nachricht



Die schlechte Nachricht, 1887
John Longstaff (1861-1941)
Art Gallery of Western Australia, Perth, Australien

Es handelt sich um eine wahre Begebenheit. Eine Mutter von vier Kindern erfährt im Morgengrauen (die Standuhr zeigt 5 Uhr), dass ihr Mann gegen Mitternacht tödlich verunglückt ist.
Ein Bergmann überbringt der jungen Frau die furchtbare Nachricht. Sie hält das Letztgeborene im Arm, die Augen sind vor Entsetzen weit geöffnet. Der Minenarbeiter senkt den Blick und kann die Tränen kaum zurückhalten. Sehr wenige Worte werden gesprochen, die Frau hat alles verstanden. Das Schreckliche, vor dem sie sich immer gefürchtet hat, ist in der Tiefe des Bergwerks geschehen. Man sieht die ärmliche Einrichtung, den Kamin, den leeren Sessel vor dem Tisch - den Platz des Familienvaters - und das Gedeck, das für das Frühstück vorbereitet war, zu dem er nach der Nachtschicht erwartet wurde. Seine Kameraden bringen den Toten bedeckt mit einem Leichentuch heim.
Das Leben auf der Erde ist ein Tal der Tränen. Nur der Glaube an das ewige Leben und die Frömmigkeit lassen uns vertrauensvoll und mutig unseren Weg gehen.

(Dieses Drama bewirkte eine Änderung der Sicherheitsvorkehrungen in den australischen Bergwerken. Der Künstler war erst 25 Jahre alt, als er diese Szene malte. Er nahm an einem Wettbewerb teil und gewann mit diesem Bild einen Preis, der es ihm ermöglichte, nach Europa zu reisen, wo er seine künstlerischen Fähigkeiten vervollkommnen konnte.)

(Aus dem Kalender „365 Tage mit Maria“
von der Aktion „Deutschland braucht Mariens Hilfe“, November 2011)

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