Eine
Stimme aus dem Grabe
Mit einem
andächtigen Seufzer ist mir mehr gedient als mit allen lobenden Nachrufen.Auch
bitte ich Euch dringend, mich dem frommen Gebete der Gläubigen zu empfehlen.
Vanitas! Aeternitas!
Beim austritt aus diesem Leben komme ich mir vor wie ein müder Schiffer, der am
Port der Heimat landet, während seine Barke auf den Wellen weiter treibt. Gerne
verlasse ich diese unruhige, armselige Welt, freudig lege ich den Hirtenstab
nieder, den ich mit Widerstreben in die Hand genommen und mit Sorgen geführt
habe, gleichgültig lasse ich die Vergangenheit hinter mir zurück.
Aber doch sind es
einige Erinnerungen und einige Wünsche, die auch im Lichte der Ewigkeit nicht
erlöschen. In meinem Leben sehe ich eine Unzahl von Liebesbeweisen Gottes gegen
mich, die mich verpflichten, ihm sterbend und in der Ewigkeit dankbar zu sein.
Und auch meine Mitmenschen, vorab vorab meine Mitbrüder, haben mir ein
unverdientes Maß von Lieb, Zutrauen und Nachsicht entgegengebracht, für welches
ivh von Herzen Dank sage. Dass ich nicht den Wünschen aller entsprochen habe,
das weiß ich: inwieweit das meine eigene Schuld war, das ist Gott bekannt, ich
bitte beide – den beleidigten Gott und die gekränkten Menschen – demütig um
Verzeihung.
(Fortsetzung: Bischof
Augustinus Egger – IV)
Quelle:
Sonne Dich – P. Max Dudle SJ – Hrsg.: DVCK e. V., Frankfurt am Main
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