04.04.2019

Tagesheilige 4. April - Hl. Isidor von Sevilla

 
Leander (links) und Isidor, um 1652,
in der 
Kathedrale in Sevilla, Ignacio de Ries
Hl. Isidor von Sevilla

Erzbischof, Kirchenlehrer
Geboren: um 560 in Cartagena, Spanien
Gestorben  4. April 636 in Sevilla
Nationalheiliger von Spanien

„Letzter abendländischer Kirchenvater“ wird Isidor von Sevilla genannt. Seine Schriften waren von großer kirchenpolitischer Bedeutung für alle folgenden Jahrhunderte, sein schriftstellerisches Werk ist außergewöhnlich. Isidor gilt als eine der großen Gestalten des Christlichen Spanien der Frühzeit, manche nennen ihn sogar den Lehrmeister Spaniens.
Isidor entstammte einer vornehmen spanischen Familie aus Cartagena, wo er um 560 geboren wurde. Drei seiner vier Geschwister wurden später ebenfalls heiliggesprochen, der bekannteste Bruder Leander, sein Vorgänger auf dem Erzbischofsstuhl von Sevilla. Nachdem Isidor schon früh seine Eltern verloren hatte, übernahm Leander seine Erziehung. Als er Alt genug war, empfing er von seinem Bruder die Priesterweihe.
Die Arbeit eines Geistlichen war zu jener Zeit in Spanien voller Schwierigkeiten. Ketzer leugneten die Existenz Jesu Christi, und selbst der König war von Irrlehren beeinflusst. Isidor aber nahm den Kampf mutig auf und entwickelte sich zu einem leidenschaftlichen Prediger, der bald große Erfolge vorzuweisen hatte.
Als sein Bruder Leander im Jahr 600 starb, wurde Isidor zum Nachfolger auf dem Erzbischofsstuhl von Sevilla ernannt. Während der nun folgenden 35 Jahre bis zu seinem Tod wirkte Isidor unermüdlich für das Wohl der spanischen Kirche. Er errichtete Schulen und Bibliotheken für die bessere Ausbildung des Klerus, rief mehrere Synoden und Konzile ein, die er auch leitete: die Berühmtesten waren jene von Sevilla 619 und von Toledo 633, beide gingen in die Kirchengeschichte ein.
Die Schriften und Bücher Isidors sind geprägt von seinem umfassenden Wissen geschichtlicher und theologischer Art. Berühmt wurden sein Buch über die Wunder der Natur, seine „Chronica Majora“, die die Jahre von der Schöpfung der Welt bis 615 zum Inhalt hat, und seine Geschichte über die Goten und Vandalen.Sein letztes und außergewöhnlichstes Werk aber waren die „Etymologien“, eine Art Enzyklopädie über das Wissen der Zeit.
Isidor, die große Persönlichkeit der Spanischen Kirche, starb am 4. April 636 in Sevilla. König Ferdinand I. ließ seine Gebeine 1063 in die Isidor-Kirche in León in Nordspanien überführen. (Fünf Tage später starb Ferdinand in der Kirche.) Die Heiligsprechung Isidors erfolgte nach den Berichten im Jahre 1598 durch Papst Clemens VIII.;  allerdings ist dieses Datum nicht mehr unumstritten. Papst Benedikt VIII. erhob den Erzbischof 1722 zum Kirchenlehrer.

Verehrung/Brauchtum:  Welche Verehrung der große Erzbischof in seinem Heimatland genießt, ist daran zu erkennen, dass er Nationalheiliger Spaniens ist.

Darstellung:  Isidor wird meist im Kleid des Bischofs mit Buch und/oder Feder dargestellt. Eine der ersten Darstellungen dürfte jene mit Stab und Nimbus in der Isidorkirche in León sein (um 1062). In Sevilla und León gibt es unzählige weitere Abbildungen des Erzbischofs. Eine Standarte im Museum von León (12./13. Jh.) zeigt Isidor, reitend auf einem Pferd, in einer Hand ein Kreuz, in der anderen ein Schwert.

Quelle: Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf – Schauber-Schindler – Pattloch-Verlag,

Bildquelle: Joachim Schäfer - Ökumenisches Heiligenlexikon

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