Ist Stephanus, der erste Märtyrer der jungen Kirche, der Haken des
Weihnachtsfestes? So nach dem Motto: Da ist doch noch ein Haken am
Weihnachtsfest! Jedenfalls scheint seine Gestalt nicht zu den sogenannten
Frieden des Weihnachtsfestes zu passen, – wo sogar die Finanzämter in diesen
Tagen die Bürger schonen. Und jetzt schon am 2. Weihnachtstag dies! Die
Steinigung des Stephanus scheint geradezu der Beweis dafür zu sein, dass bald
etwas schiefgehen muss, wenn es zu lange schön war.
Ist Stephanus solch ein Haken am Weihnachtsfest? Vielleicht. Vielleicht
aber eher ein besonderer Lichtpunkt, der etwas Wichtiges an Weihnachten
beleuchtet für unsere Existenz als Christen überhaupt: Gott hat Ja zur Welt und
zum Menschen gesagt – das feiern wir am 1. Weihnachtstag – freilich in der
konkreten Geschichte Jesu Christi. Dies impliziert das Kreuz. Dafür steht
Stephanus am 2. Weihnachtstag. Damit das Ja wahr ist und wahrhaftig gesprochen
wird, auch von uns.
- Dieter Geerlings,
Weihbischof in Münster
Quelle: Das Wort Gottes für jeden Tag – Lesungen des Tages und Impulse
zum gelebten Glauben – St. Benno Verlag GmbH, Leipzig
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