Der Toten
eingedenk und ihrer Dauer,
Die unser
Werk und unser Leben richten,
Und der erles’nen
Geister, die verpflichten
Zu ernstem
Dienst und unstillbarer Trauer;
Der größern,
die als schauende Erbauer
Der Seele
Raum gebildet aus Gesichten:
So lernen wir
auf Glück und Werk verzichten,
Im Herzen
wahrend heiliger Ehrfurcht Schauer.
Was groß ist,
war. Wer dürfte sich vermessen,
Ein Werk zu
rücken vor das Werk der Toten,
Darin die
Glut, die nimmer brennt, gefangen?
Wohl dem, der
wirkte, ohne zu vergessen,
Und seiner
Zeit ein reines Herz geboten,
Der Zeit sich
tröstend, die schon hingegangen.
1938
Quelle: Die Sonette – Reinhold
Schneider – von Leben und Zeit, dem Glauben und der Geschichte -
Verlag Jakob Hegner – Köln und
Olten
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