Cassianus (Kassian)
Märtyrer, Bischof (?)
* 3. Jh. in Rom, Italien
+ um 305 in Imola, Italien
Patron der Diözese Brixen; der Lehrer und Erzieher, der
Stenographen (seit 1952); in Bedrängnis
Die Vita von Cassianus ist stark legendarisch. So soll er
einerseits ein Lehrer gewesen sein, den seine heidnischen Schüler mit ihren
spitzen Stiften zu Tode marterten; zum anderen heißt es, er sei der erste
Bischof Diözese Säben (Brixen) gewesen. In anderen Überlieferungen werden ihm
auch die Bistümer Todi und Benevent zugesprochen. Wahrscheinlich ist, dass
Cassianus in der Christenverfolgung unter Diokletian in Imola den Martertod
erlitt. Seine letzte Ruhestätte fand er in Imola, wo im 11. Jh. über seinem
Grab die erste Kathedrale der Stadt errichtet wurde. Bis heute trägt das
Gotteshaus den Namen S. Cassiano. Im Jahr 1704 wurde eine Armreliquie von Cassianus in den Dom von
Brixen übertragen.
Verehrung/Brauchtum: Nachdem Brixen 1704 die
Cassianus-Reliquie erhalten hatte, wurde der Märtyrer dort zu einem der
meistverehrten Heiligen. Am zweiten Sonntag nach Ostern fanden über lange Zeit
Cassianus-Prozessionen für den Erntesegen statt.
Darstellung: Cassianus ist meist im Bischofsgewand
dargestellt, als Attribute hat er Griffel und Schulgeräte bei sich, manchmal
auch Bischofsstab oder Buch. Auch das Martyrium fand seinen Niederschlag in der
darstellenden Kunst. In der Kirche S. Cassiano in Venedig ist Cassianus auf
einem Gemälde von Tintoretto (1565) gemeinsam mit der Märtyrerin Cäcilia bei
der Auferstehung Christi zu sehen.
Quelle: Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf –
Schauber . Schindler – Pattloch-Verlag
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