Denke daran und vergiss es nicht, dass du meine Mutter bist und ich dein
Sohn bin; du bist mächtig, und ich bin ein armer, schwacher Mensch. Ich
bitte dich, führe mich auf allen meinen Wegen und begleite mich bei allem meinem
Tun.
Sag nicht, dass du das nicht kannst, denn dein geliebter Sohn hat die
Macht verliehen im Himmel und auf Erden.
Sag nicht, dass du das nicht darfst, denn du bist die Mutter aller
Menschen, und insbesondere bist du meine Mutter.
Wenn du nicht könntest, würde ich es entschuldigen, und sagen: Sie ist
zwar meine Mutter und liebt mich als ihr Kind, aber leider hat sie nicht die
Macht, mir zu helfen.
Wenn du nicht meine Mutter wärest, würde ich mich gedulden und sagen:
Sie ist zwar reich genug, um mir zu helfen, aber da sie nicht meine Mutter ist,
liebt sie mich nicht.
Doch da du meine Mutter bist und mir helfen kannst, wie soll ich dich
entschuldigen, wenn du mir nicht zu Hilfe kommst in meiner Not? Du siehst,
meine Mutter, dass du gezwungen bist, meine Bitten zu erfüllen.
Zur Ehre deines Sohnes bitte ich dich, nimm mich an als dein Kind,
schau nicht auf mein Elend und meine Sünden. Halte fern von mir jedes Unheil
und gib mir deine Tugenden, vor allem die Demut. Gib mir Anteil an allen Gaben,
Gütern und Gnaden, wie es der heiligen Dreifaltigkeit gefällt, dem Vater, dem
Sohn und dem Heiligen Geist. - Hl. Franz von
Sales
Quelle: Seine Mutter – unsere Schwester – Maria kennenlernen mit
Gebeten aus zwei Jahrtausenden - Hrsg.: von Wolfgang Bader – Verlag neue Stadt
– München – Zürich – Wien. S 84.
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