Hl. Ignatius von Loyola
Ordensgründer, Mystiker SJ.
* 1491 in Loyola, Spanien
+ 31. Juli 1556 in Rom, Italien
Patron der Jesuiten; der Exerzitien und Exerzitienhäuser;
der Soldaten; der
Kinder; der Schwangeren; bei schweren Geburten;
gegen die Pest; gegen Fieber;
gegen Gewissensbisse; gegen Viehkrankheiten.
Zwei Orte der Verehrung verbinden sich mit de, Namen Ignatius von Loyola:
die Kirche Al Gesû in Rom, in der sich das monumentale Grabmal des Heiligen
befindet, und der Ort Loyola im Nordspanischen Baskenland, wo der Gründer des
Jesuitenordens im Jahre 1491 als Inigo de
Recalde zu Welt kam. Königin Marianne von Österreich, die Witwe von
Philipp II., schuf später die Voraussetzung für den riesigen Bau des jetzigen
Jesuitenkollegs in Loyola, indem sie den Besitz der Familie Loyola aufkaufte
und den Jesuiten schenkte. Über eine prachtvolle Freitreppe erreicht man Heute
das Marmorportal, das in einen weiten Saal führt und von zahlreichen Statuen
von heiligen, die der Jesuitenorden hervorgebracht hat, gesäumt ist. Von dort
geht es in den Santuario de San Ignacio de Loyola, über dem sich eine 56 Meter
hohe Kuppel erhebt. In diesen Bau integriert ist der Wohnturm der Familie
Loyola, heute „Santa Casa“ genannt. Hier wurde Inigo Ignatius vor fünf
Jahrhunderten geboren. Überall befinden sich Reliquien des Heiligen, im Zweiten
Stock des Gebäudes liegt das einstige Krankenzimmer des berühmten
Ordensgründers.
Ignatius war der Jüngste von 13 Kindern der Adelsfamilie Loyola. Nach guter
Erziehung am Hof von König Ferdinand V. von Kastilien wurde er Soldat. Er war
eitel und wollte im Kriegsdienst Ruhm und Ehre erlangen. Von Anfang an genoss
er das lockere Soldatenleben in vollen Zügen, allen weltlichen Genüssen war er
mit Freuden zugetan. Auch vor der Polizei musste sich Ignatius verantworten.
Als er mit seinem Heer die Stadt Pamplona verteidigte, wurde Ignatius am 20.
Mai 1521 schwer verletzt, eine Kanonenkugel hatte sein Bein durchschossen. Monatelang musste er im elterlichen Schloß in
Loyola das Bett Hüten. Da er bald alle unterhaltenden Bücher ausgelesen hatte,
griff der Patient schließlich zur geistlich-religiösen Literatur. Unter anderen
bekam Ignatius die „Vita Christi“ des Karthäusers Ludolf von Sachsen in die
Hand, die ihn sehr beeindruckte. Ignatius zog die Bilanz seines bisherigen
Lebens und erkannte, daß es hohl und nichtssagend gewesen war.
Nach seiner Genesung ließ sich Ignatius ein Jahr in der Nähe des berühmten
Wallfahrtsortes Montserrat unweit von Barcelona als Einsiedler nieder. Hier
hatte er seine ersten Visionen, Gnadenbeweise Gottes wurden ihm zuteil. Hier
schrieb er auch seine „Geistlichen Übungen“. Nachdem Ignatius erkannt hatte,
daß es ihm stark an Wissen und Sprachkenntnissen mangelte, setzte er sich noch
einmal mit Kindern auf die Schulbank und erlernte die lateinische Sprache. Im
Jahr 1528 ging er zum Studium nach Paris, wo er seinen Magister Artium machte.
Hier in Paris legte Ignatius den Grundstein für den Jesuitenorden. Zusammen
mit sechs Gleichgesinnten schloss er sich zu einer zu einer Gemeinschaft
zusammen, die sich am 15. August 1534 in der Marienkapelle am Montmartre traf
und das Gelübde der lebenslänglichen Armut und Keuschheit ablegte. Als
Missionare wollten die sieben Männer ins Heilige Land ziehen. Nachdem sich die
Reise nach Jerusalem wegen andauernder Kriegsgefahr nicht durchführen ließ,
begaben sich Ignatius und seine Gefährten inzwischen zu Priestern geweiht, nach
Rom, Papst Paul III. empfing die Missionare freundlich und bestätigte am 27.
September 1540 die Gemeinschaft um Ignatius von Loyola. Dies war der Beginn der
„Gesellschaft Jesu“. Etwa ein halber Jahr später wurde Ignatius zum ersten
Ordensgeneral der Jesuiten gewählt.
Nachdem Ignatius 1550 seine Ordenssatzung vollendet hatte, verbreitete sich
die Gesellschaft schnell in ganz Europa. Außer den Gelübden der Armut, des
Gehorsams und der Keuschheit legten die Jesuiten noch ein viertes Gelübde ab,
das des absoluten Gehorsams gegenüber dem Papst. Die Jesuiten widmeten sich
voller Tatkraft dem apostolischen Dienst. Um seine Ordensbrüder nicht in ihrer
Arbeit zu beeinträchtigen, hatte Ignatius auf starre Einrichtungen innerhalb
der Gemeinschaft, gemeinsames Beten oder einheitliche Tracht, versichtet. Bald
waren die Mitglieder der Gesellschaft Jesu in vielen Bereichen des Lebens
tätig. Über all ihren Werken standen die sogenannten Exerzitien, die geistliche
Übungen.
Nach fünfzehnjähriger Amtszeit als Ordensgeneral der Societas Jesu starb
ihr ruhmreiche Begründer am 31. Juli 1556 in Rom. Die Heiligsprechung von
Ignatius von Loyola erfolgt bereits 1622 durch Papst Gregor XV. Für die
umfangreichen Feierlichkeiten wurde in Rom die Kirche S. Ignazio errichtet,
noch heute eines
Der sehenswertesten Gotteshäuser in der Ewigen Stadt. In der Kirche Al Gesù
in Rom, der Mutterkirche des Jesuitenordens, fand der Ordensgründer seine
letzte Ruhestätte. Der Prunkaltar des Ignatius von Loyola im linken Flügel des
Querschiffes stammt von dem Jesuitenkünstler Andres del Pozzo. Unter dem Altar
befindet sich der Goldbronzene Sarkophag mit den Gebeinen des Heiligen. Die
leuchtend-blaue Erdkugel über dem Altar ist dem größten Lapislazuli gefertigt,
der je gefunden wurde.
Der Jesuitenorden wurde zu allen Zeiten misstrauisch beobachtet,
angefeindet und sogar bedroht. Um des kirchlichen Friedens wegen verbot Papst
Clemens XIV. die Gesellschaft Jesu im Jahre 1773sogar ganz. Pius VII. Stellte
die Ordensgemeinschaft 1814 wieder her.
Verehrung/Brauchtum: Schon seit langer Zeit gibt es das Brauchtum um das
„Ignatius-Wasser“, dem heilende Kraft nachgesagt werden; das Wasser wir
gesegnet, indem ein Gebet zu Ignatius gesprochen und eine Reliquie oder eine
Medaille des Heiligen eingetaucht wird. Früher wurde das „Ignatius-Wasser“ bei
Krankheiten und besonders bei Pestepidemien eingesetzt. Papst Pius IX.
bestätigte diesen Brauch 1866.
Darstellung: Von Ignatius von Loyola gibt es authentische Porträts, die
anhand seiner Totenmaske angefertigt worden. An diesen Bildern orientierten
sich später viele Darstellungen, die Ignatius meist mit einem kleine
Schnurrbart und oft mit nur wenigen Haaren zeigen. Gekleidet ist der
Ordensgründer mit dem Jesuitengewand oder dem Messornat, häufig trägt er das
IHS-Zeichen. Als Attribute hat er das Kreuz, flammendes Herz, drei Nägel,
Fackel, Buch oder Drachen bei sich. Aus seinen Visionen geht die Darstellung
zurück, wie Ignatius in der Sonne ein Kreuz erblickt. Auch als Pilger wurde er
manchmal dargestellt. Sehr viele Abbildungen gibt es, auf denen Ignatius mit
anderen Heiligen des Jesuitenordens zu sehen ist, sehr oft dabei mit.
Quelle: Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf – Schauber . Schindler – Pattloch-Verlag
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