31.07.2018

Kampf um die Reinheit



Du darfst dich nicht wundern, dass du versucht wirst und um deine Reinheit kämpfen musst.
Der Junge und der junge Mann werden hart bedrängt. Dieser Kampf hat seinen Sinn. In der Beherrschung dieser aufbegehrenden Kräfte soll der Heranwachsende lernen, ein Mann zu werden. Er soll einüben, was er später so notwendig braucht: Selbstbeherrschung, Zucht, Ritterlichkeit. Ein Mann ist einer, der sich beherrschen kann. Erst wer diese Selbstbeherrschung erlangt hat, ist reif für die echte Liebe. Härte gegen sich selbst braucht der Mensch, der zur Güte gegen andere fähig sein soll. Wie könnte der die Verantwortung für einen anderen Menschen übernehmen, der mit sich selbst noch nicht zurecht kommt?
Auch das Mädchen muss sich um seine Reinheit mühen. Scheut es diese Mühe, so verspielt und vertändelt es, was in der Tiefe wachsen soll, wird seicht und oberflächlich zu einer bleibenden, beglückenden Liebe nicht mehr fähig.
Wer kämpfen muss soll sich immer wieder sagen:
Rein ist, wer rein sein will!
Wenn der Herr dich nicht immer als Sieger sieht, so soll er dich doch immer als Kämpfer sehen.
Helfen kann dir ein klares und ehrfürchtiges Wissen um die Geschlechtlichen Vorgänge. Wende dich mit deinen Fragen an einen reifen Menschen, der dir Auskunft geben kann, oder lass dir ein Buch empfehlen.
Bilde deine Fantasie! Lenke dich in Versuchungen klug ab. Es genügt aber nicht, alles zu meiden, was die Fantasie belastet, sondern sie soll reich werden durch gute Lektüre. Gut sind Musik, Theater, wertvolle Filme, durch alles Schöne, was Gott und Menschen geschaffen haben.
Habe immer Ehrfurcht vor deinem Leib und begegne deinen Mitmenschen mit Achtung und Ehrfurcht!
Suche die Gemeinschaft edler Menschen, die dir helfen und denen du helfen kannst. Schließe dich einer Gruppe  Gleichgesinnter an!
Übe die Selbstbeherrschung! Tagesordnung, Pünktlichkeit, besonders beim Aufstehen und Schlafengehen, Arbeit, Sport, Abhärtung. Verzicht, auch auf Erlaubtes. Etwas sein und leisten!
Sei froh! Setze dich über Mißstimmungen, Einsamkeitsgefühle, Missmut über alles Dunkle hinweg!
Lass dir von deinem Beichtvater oder Seelenführer raten! Sei ihm gegenüber stets offen und ehrlich!
Benutze die Hilfen, die Gott dir anbietet: häufige Beichte und Kommunion, Gebet! Stelle dich unter den Schutz der Gottesmutter. Nach einem Versagen kehre gleich zu Gott zurück, bereue und kämpfe weiter im Vertrauen auf die Gnade Gottes!
Verliere nie den Mut! Das ist am wichtigsten. Es kann Jahre dauern, bis eine schlechte Gewohnheit ganz überwunden ist. Doch das ist kein Grund zu verzweifeln.
Jede Versuchung in der du Sieger bleibst, macht dich stärker. Beurteile dich nicht nach den Erfolgen in der Beobachtung nur eines Gebotes, dein Gesamtverhalten ist maßgebend.
Was ohne genügende Überlegung und Freiwilligkeit geschieht, kann wohl lässliche, aber nie schwere Sünde sein. Auch im wachen Zustand können die notwendige Überlegung und Freiheit fehlen, besonders bei Menschen die von einer bösen Gewohnheit sich ernstlich bekehren wollen. Solche werden schon einmal von der übermächtig gewordenen Leidenschaft zu inneren und selbst äußeren Sünden fortgerissen, ohne genügende vorausgehende Überlegung und daher ohne volle Freiwilligkeit.
Wenn du dich ehrlich bemüht hast und zweifelst, ob ein Versagen schwere Sünde war, so grüble darüber nicht nach, sondern bereue, eröffne dich ehrlich dem Beichtvater und überlasse das Urteil Gott!
Bete um die Tugend der Keuschheit!

Quelle: Jugend vor Gott – Gedanken und Gebete – P. Alfonso Pereira SJ – Verlag Butzon & Bercker, Kevelaer

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