27.03.2025

Hört auf meine Stimme!

 Buch Jeremia  7,23-28.

So spricht der Herr: Ich gab meinem Volk folgendes Gebot: Hört auf meine Stimme, dann will ich euch Gott sein und ihr sollt mir Volk sein! Geht in allem den Weg, den ich euch befehle, damit es euch gut geht!
Sie aber hörten nicht und neigten mir ihr Ohr nicht zu, sondern folgten den Eingebungen und der Verstocktheit ihres bösen Herzens. Sie zeigten mir den Rücken und nicht das Gesicht.
Von dem Tag an, als eure Väter aus dem Land Ägypten auszogen, bis auf den heutigen Tag sandte ich zu euch alle meine Knechte, die Propheten, mit Eifer habe ich sie immer wieder gesandt.
Aber sie hörten nicht auf mich und neigten nicht das Ohr und sie verhärteten ihren Nacken, trieben es schlimmer als ihre Väter.
Auch wenn du ihnen alle diese Worte sagst, werden sie nicht auf dich hören. Wenn du sie rufst, werden sie dir nicht antworten.
Sag ihnen also: Dies ist das Volk, das nicht auf die Stimme des HERRN, seines Gottes, hörte und sich nicht erziehen ließ. Die Treue ist zugrunde gegangen, aus ihrem Mund verschwunden.

*    *    *

„Deine Hand sei bereit, mir zu helfen!“ (Ps 119,173). Den eingeborenen Sohn des Vaters nennt man die Hand Gottes, ihn, durch den Gott alles geschaffen hat. Diese Hand hat eingegriffen, als sie unser Fleisch annahm, und zwar nicht nur dadurch, dass sie der Mutter keinerlei Wunde zufügte, sondern auch, nach dem Zeugnis des Propheten, indem sie unsere Krankheiten und Leiden auf sich nahm (vgl. Jes 53,4).
Ja wirklich, diese Hand, ganz gefüllt mit Heilmitteln und Medizin, hat jede Krankheit geheilt. Sie hat alles, was den Tod bringt, beiseite geräumt. Sie hat Tote auferweckt. Sie hat die Pforten der Hölle zerbrochen. Sie hat den Starken gefesselt und ihn seiner Waffen beraubt. Sie hat den Himmel geöffnet. Sie hat den Geist der Liebe in die Herzen der Ihren ausgegossen. Diese Hand befreit die Gefangenen und gibt den Blinden das Augenlicht. Sie richtet auf, die gefallen sind. Sie liebt die Gerechten und beschützt die Fremden. Sie nimmt die Waise und die Witwe auf. Sie befreit aus der Versuchung jene, die ihr zu unterliegen drohen. Sie stärkt durch ihren Trost die Leidenden. Sie gibt den Betrübten die Freude zurück. Sie birgt in ihrem schützenden Schatten die Mühseligen. Sie schreibt ihr Gesetz für die, die es betrachten möchten. Sie berührt und segnet die Herzen derer, die beten. Sie festigt sie in der Liebe durch ihre Nähe. Sie lässt sie in ihren Werken voranschreiten und ausharren. Schließlich führt sie sie in das Vaterland und bringt sie zum Vater zurück.
Denn wenn sie Fleisch geworden ist, dann um den Menschen durch einen Menschen an sich zu ziehen, unser Fleisch mit ihrem Fleisch zu vereinen, um in ihrer Liebe das verirrte Schaf zu Gott, dem allmächtigen und unsichtbaren Vater, zurückzuführen. Da dieses Schaf, indem es Gott verlassen hatte, der Fleischlichkeit verfallen war, war es notwendig, dass das Geheimnis der Fleischwerdung dieser Hand es an die Hand nahm, um es aufzuheben und zum Vater zurückzuführen (vgl. Lk 15,4f).


Hl. Amadeus von Lausanne (1108-1159)
Zisterziensermönch, Bischof
Vierte marianische Homilie (ins Dt. übers. © Evangelizo)

Aus "Evangelium Tag für Tag" vom 27. März 2025
«Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.» Joh. 6,68

16.03.2025

Die Herrlichkeit des Kreuzes



Der Herr enthüllte seine Herrlichkeit vor auserwählten Zeugen. Er umgab seinen Leib, der ja dem unseren gleicht, mit einem so strahlenden Glanz, dass „sein Antlitz leuchtete wie die Sonne und sein Gewand weiß wurde wie Schnee“. Bei dieser Verklärung ging es ihm in erster Linie darum, das Ärgernis des Kreuzes aus den Herzen seiner Jünger zu nehmen, damit die freiwillig erlittene Schande seines Todes nicht den Glauben der Jünger ins Wanken brächte, denen er seine verborgene Hoheit und Würde geoffenbart hatte.
Ebenso wichtig war es ihm, die Hoffnung der heiligen Kirche auf sicheren Grund zu stellen, damit die Glieder des Leibes Christi erfassen könnten, welche Umwandlung sich eines Tages in ihnen vollziehen würde, da ja jeder dazu berufen ist, eines Tages an der Herrlichkeit teilzuhaben, die sie im Voraus an ihrem Haupt leuchten sahen. [...]
„Das ist mein geliebter Sohn [...].Ihn sollt ihr hören!“ Ihn sollt ihr hören, der euch den Weg zum Himmel bahnt und euch durch sein Kreuzesleiden die Stufen bereitet, auf denen ihr in sein Königreich aufsteigen könnt. Warum fürchtet ihr euch davor, erlöst zu werden? Warum habt ihr, die ihr verwundet seid, Angst davor, geheilt zu werden? Es geschehe der Wille Christi, der auch der meinige ist. Legt ab die Ängste dieser Welt, wappnet euch mit der Standhaftigkeit, die der Glaube verleiht! Denn es ziemt sich nicht, in der Passion des Erlösers das zu fürchten, was ihr mit seiner Hilfe bei eurem eigenen Tod nicht mehr fürchten werdet. [...]
Die ganze Kirche hat in den drei Aposteln alles erfahren, was diese mit ihren Augen gesehen und mit ihren Ohren gehört hatten (vgl. 1 Joh 1,1). Möge sich also der Glaube aller durch die Verkündigung des heiligen Evangeliums festigen und niemand sich des Kreuzes Christi schämen, durch das die Welt erlöst wurde.

Hl. Leo der Große (?-um 461)
Papst und Kirchenlehrer
Predigt Nr. 51, 3.5-8; PL 54, 310-313 (ins Dt. übers. © evangelizo)

Quelle: ETfT 
Sonntag, 16. März
2. Sonntag der Fastenzeit - Tibi dixit
Römischer gewöhnlicher Kalender


13.03.2025

Die Fastenzeit vom Ende her gedacht

 Pater Gerd Heumesser

 Zusammenfassung

An Ostern feiern wir nicht nur die leibliche Auferstehung Christi, sondern auch unsere eigene geistige Auferstehung, die uns mit der heiligmachenden Gnade belebt und so in ein neues Leben versetzt. Die besondere Gnade des Osterfestes besteht darin, dass wir jedes Jahr ein Stückchen mehr geistig auferstehen, also in der heiligmachenden Gnade wachsen. Darum hat Christus gelitten und ist gestorben, um uns ein Stückchen göttlichen Lebens zu schenken.

Die Fastenzeit ist dazu da, uns auf diese Gnade vorzubereiten. Wir können uns darauf auf drei verschiedenen Wegen vorbereiten. Erstens, wenn wir die Hindernisse der Gnade wegräumen, vor allem die Sünde und das weltliche Denken. Zweitens, indem wir die Gnade nutzen, die wir bereits erhalten haben, also bewusst aus der heiligmachenden Gnade leben und die Liebe zu Gott üben bei allem, was wir tun. Drittens, wenn wir uns mit dem Leiden Christi verbinden, denn, wenn wir mit ihm leiden, werden wir auch mit ihm auferstehen. Darum verbinden wir uns mit seinem Leiden durch die Betrachtung, dadurch, dass wir auch etwas ertragen zusammen mit dem Herrn, und durch die andächtige Mitfeier der heiligen Messe. So machen wir uns bereit, an Ostern wirklich ein Stückchen mehr geistig aufzuerstehen.

Der Sinn der Fastenzeit

Nach allgemeinem christlichem Brauch liegen die vierzig Tage der Fastenzeit vor dem Osterfest. Auch zu anderen Zeiten des Jahres könnte man mit gutem Grund fasten. Man könnte sagen: Ich will das Fasten Christi nachahmen. Christus aber hat direkt nach seiner Taufe gefastet. Dann müsste die Fastenzeit nach der Feier der Taufe Jesu beginnen. Und tatsächlich gab es Zeiten in der Geschichte der Kirche, wo man an Epiphanie, dem liturgischen Gedenken der Taufe Jesu, mit dem Fasten begann. Doch nicht diese vierzig Tage haben sich in der Christenheit als allgemeine Fastenzeit durchgesetzt, sondern die vierzig Tage vor Ostern. Und das aus gutem Grund.

Thomas von Aquin begründet es mit ganz grundsätzlichen Überlegungen (II.II. 147.8). Das Fasten soll zweierlei bewirken: Es soll die Sünden tilgen und die Seele erheben. Darum fastet man am besten zu der Zeit, in der die Christen besonders gereinigt werden müssen von der Sünde und in der sie ihre Seele besonders zu Gott erheben sollen. Beides ist vor Ostern am dringendsten. Denn an Ostern feiern wir eine zweifache Auferstehung: die leibliche Auferstehung Christi und unsere geistige Auferstehung, die wir erstmals bei unserer Taufe erfahren haben. Unsere Taufe nennt der hl. Paulus eine Auferstehung (Röm 6,4.11; Kol 2,12;), weil wir hier neu belebt wurden durch die heiligmachende Gnade. Sie ist ein Stückchen göttliches Leben, durch das wir geistig von Gott auferweckt, also wieder lebendig gemacht wurden.

Was feiern wir an Ostern?


Die leibliche Auferstehung Christi und unsere geistige Auferstehung haben sehr viel Gemeinsames, so viel, dass es sich geradezu aufdrängt, beide in einer gemeinsamen Feier zu begehen. Die leibliche Auferstehung Christi ist das Urbild unserer geistigen Auferstehung. Wenigstens sechs Parallelen drängen sich auf.

Auferstehung schenkt eine neue Existenzweise

Erstens: Christi Menschheit wurde bei seiner Auferstehung in ein ganz neues Sein umgewandelt. Es ist keine weltliche Existenzweise mehr, sondern eine himmlische und das so sehr, dass der Auferstandene gar nicht mehr richtig zu dieser Welt hier passt. Darum fuhr der Auferstandene in den Himmel auf, weil sein auferstandener Leib viel eher zum Himmel passt als zu dieser Erde. Der Leib des Auferstandenen hatte nicht einfach lediglich neue Fähigkeiten erhalten, so dass er jetzt blitzschnell von Emmaus nach Jerusalem kommen konnte, sondern sein ganzes Wesen ist durch die Auferstehung verwandelt worden. Seine neuen Fähigkeiten haben ihre Wurzel in seinem umgewandelten Wesen.

Ähnlich wandelt unsere geistige Auferstehung durch die heiligmachende Gnade unsere Seele um zu einem neuen Sein. Wir erhalten eine neue Existenzweise, nicht nur neue Eigenschaften. Der hl. Thomas betont, dass die heiligmachende Gnade das Wesen der Seele erhebt. Gott heftet uns nicht bloß äußerlich eine paar Fähigkeiten an, die die Fähigkeiten unserer Seele übersteigen, sondern er erhebt unsere ganze Seele, so dass die Fähigkeiten dem Inneren entsprechen. Thomas erklärt das mit einem Vergleich aus der Natur. Kein Lebewesen hat Eigenschaften, die nicht zu seinem Wesen passen. Gott heftet nicht einer Maus Flügel an und sagt dann zu ihr: Fliege jetzt! Sondern Gott erschafft die Vögel, die von ihrem ganzen Wesen her aufs Fliegen ausgerichtet sind. Ihr Knochenbau, ihre Verdauungsorgane sind optimal ans Fliegen angepasst. Sie werden nicht trächtig, sondern legen Eier, so können auch werdende Mütter problemlos fliegen. So schenkt uns Gott im geistigen Bereich nicht bloß die Fähigkeiten, dass wir Gott jetzt lieben können, dass wir uns den Himmel verdienen können usw., sondern er erhebt unser ganzes Wesen durch die heiligmachende Gnade auf ein übernatürliches Niveau. Darum ist die Begnadigung eine geistige Auferstehung.

Auferstehung ist ganz und gar übernatürlich

Zweitens: Die leibliche Auferstehung Christi war jenseits von allem, was die Natur von sich aus kann, unter rein natürlichem Gesichtspunkt ist sie ganz und gar unerklärlich. Sie war ein direktes Eingreifen Gottes in den Lauf der Natur.

Auch unsere geistige Auferstehung durch die Gnade steht ganz und gar über allem, was die Natur von sich aus kann. Kein Geschöpf kann sich die Gnade geben. Niemand kann sagen: Ich kann die Gnade nicht selber produzieren. Wir können nicht sagen: Wenn mir dies oder das gelingt, dann wird mir automatisch die Gnade gegeben. Die Gnade ist immer das Ergebnis vom Wirken Gottes.

Auferstehung macht geistähnlich

Drittens: Die Auferstehung Christi hat seinen Leib geistähnlich gemacht. Der Leib des Auferstandenen ist zwar noch ein Leib, aber ein Leib mit geistähnlichen Eigenschaften. Er kann blitzschnell von einem Ort zum anderen kommen. Er kann sein Aussehen ändern, wie es die Seele will. Durch die Auferstehung wurde der Leib Christi gewissermaßen vergeistigt.

Auch wir wurden durch unsere geistige Auferstehung vergeistigt. Wir sollen nicht mehr im Fleische wandeln, sondern im Geist, nicht so, wie es die sinnlichen Triebe wünschen, sondern so, wie es für die Seele gut ist. „Wandelt im Geiste“, sagt Paulus, „dann werdet ihr nicht die Gelüste des Fleisches vollbringen.“ (Gal 5,16)

Auferstehung macht unsterblich

Viertens: Seit seiner Auferstehung ist der Leib Christi unsterblich. Er ist so dem Tod entrissen, dass er nie mehr sterben kann. Unsere geistige Auferstehung schenkt unserer Seele ewiges Leben. Wer die heiligmachende Gnade im Herzen trägt, ist dem ewigen Tod entrissen. Er wird ihm nicht verfallen, solange er göttliches Leben in sich trägt.

Auferstehung macht herrlich

Fünftens: Der Leib Christi wurde durch seine Auferstehung herrlich, verklärt, strahlend. Der Auferstandene ließ diese Herrlichkeit zwar nicht immer aufleuchten, aber grundsätzlich war sie da. Unsere geistige Auferstehung macht unsere Seele herrlich. Diese Herrlichkeit nehmen wir zwar nicht wahr –abgesehen von wenigen Heiligen, die die Herrlichkeit einer begnadeten Seele sehen durften –aber sie ist trotzdem real da. Die Herrlichkeit einer begnadeten Seele ist so groß, dass Thomas es für ein größeres Werk hält, wenn Gott einer Seele die heiligmachende Gnade schenkt, als wenn er alle Schönheiten des Universums erschafft. (I.II.113,9ad2).

Auferstehung schenkt Frieden und Ruhe

Und sechstens trat Christus durch seine Auferstehung in einen Zustand des Friedens und der Ruhe ein. Keine Angriffe und keine Schwierigkeiten können den Auferstandenen Herrn erreichen. Er lebt in ungestörter Ordnung.

Durch unsere geistige Auferstehung treten auch wir in einen Zustand der Ruhe ein. Eine Seele im Gnadenstand hat Frieden mit Gott; sie ist mit ihm versöhnt, sie hat Frieden mit sich selbst, weil der Geist über das Fleisch herrscht, und sie hat Frieden mit den Nächsten.

Da also die leibliche Auferstehung Christi das Urbild unserer geistigen Auferstehung ist, ist es klar, dass wir an Ostern beide Auferstehungen feiern.

Bei Christus plötzlich –bei uns nach und nach

Neben diesen Gemeinsamkeiten unterscheiden sich diese beiden Auferstehungen aber in einem zentralen Punkt: Die leibliche Auferstehung Christi war in einem einzigen Augenblick vollendet. Der Leib Christi war nicht zuerst nur ein bisschen lebendig und wurde dann mit der Zeit immer lebendiger, sondern erhielt im Augenblick seiner Auferstehung seine ganze Lebensfülle.

Ganz anders verläuft unsere geistige Auferstehung. Im Augenblick unserer Taufe erhielten wir zwar ein Stückchen göttliches Leben und wurden dadurch in eine neue Existenzweise umgewandelt. Aber wir erhielten nicht die ganze Fülle göttlichen Lebens, die Gott für uns vorgesehen hat. Gott will sie uns nach und nach schenken und wir sollen dabei mitwirken. Mit anderen Worten: Wir können immer noch weiter auferstehen, immer noch ein weiteres Stück göttlichen Lebens erhalten. Bei den Heiligen ist das offensichtlich. Sie haben die Gnade, die sie bei ihrer Taufe empfangen haben, immer weiter wachsen lassen, so dass sie am Ende ihres Lebens offensichtlich mehr vom göttlichen Leben erfüllt waren als bei ihrer Taufe.

Die Gnade des Osterfestes

Wie jedes Fest im Kirchenjahr, so bietet auch das Osterfest seine eigenen Gnaden, die wir bei der Festfeier annehmen können, denen wir uns aber auch durch mangelnde Bereitschaft verschließen können. Die besondere Gnade des Osterfestes ist es, uns ein weiteres Stück geistig auferstehen zu lassen. Mit jedem Ostern sollte eine neue Portion göttlichen Lebens unsere Seele beleben, so, dass wir nach jedem Osterfest geistig ein Stück lebendiger geworden, also ein Stückchen mehr geistig auferstanden sind.

Für diese Gnade müssen wir uns bereitmachen, und das ist der Sinn der Fastenzeit. Vor allem auf drei verschiedene Weisen machen wir unsere Seele bereit für die Gnade des Osterfestes.

Hindernisse wegräumen

Wir beseitigen die Hindernisse, die dem nächsten Schritt unserer geistigen Auferstehung im Wege stehen. Geistige Auferstehung bewirkt das genaue Gegenteil zur Sünde. Die Sünde raubt das göttliche Leben, die geistige Auferstehung schenkt es uns. Deshalb ist es passend, dass wir uns jedes Jahr auf diese Feier dadurch vorbereiten, dass wir unsere Sünden durch Bußwerke tilgen.

Da Christus durch seine leibliche Auferstehung in die himmlische Sphäre erhoben wurde und wir durch unsere geistige Auferstehung in die übernatürliche Welt eingetreten sind, ist es auch von größter Wichtigkeit, bei der Feier dieser Geheimnisse unsere Seele in Andacht über das Weltliche zu erheben und auf die himmlischen Dinge auszurichten. Darum wenden wir uns in der Fastenzeit ausdrücklich vom Weltlichen ab und richten uns neu auf Christus aus, um uns so auf die Gnade unserer geistigen Auferstehung vorzubereiten. Hierzu dienen die drei uralten Übungen des Fastens, des Betens und des Almosengebens. Wer sich in der Nahrung einschränkt, tut Buße für seine Sünden und wendet sich von den weltlichen Genüssen ab, ebenso, wer Almosen gibt. Wer betet, erhebt seinen Geist zu den himmlischen Dingen.

Die bisherige Gnade nutzen

Daneben gibt es noch eine andere Weise, unsere Seele auf das Osterfest vorzubereiten, nämlich bewusst aus der heiligmachenden Gnade zu leben. Menschen, die uns gerne eine Gabe geben, werden dennoch nichts geben, wenn sie sehen, dass wir die früheren Gaben nicht genutzt haben. Wer einem Studenten ein Stipendium gewährt hat, wird ihm kein weiteres gewähren, wenn dieser die Zeit nicht zum Studium genutzt hat. Wer gerne anderen ein Stück Kuchen schenkt, wird keines mehr schenken, wenn er erfährt, dass das letzte noch nicht gegessen wurde. Bei Gott ist das so ähnlich. Er wird uns keine weiteren Gnaden schenken, wenn wir die bisherigen nicht genutzt haben.

Darum sollten wir uns auf die Gnaden des Osterfestes dadurch vorbereiten, dass wir die uns schon verliehene heiligmachende Gnade bewusst nutzen. Wie aber nutzt man die heiligmachende Gnade ganz bewusst? Die heiligmachende Gnade ist Anteilnahme an der Natur Gottes (2 Petr 1,4), Anteilnahme am Leben Gottes. Gott ist Geist, und darum lebt er nicht dadurch, dass sein Herz schlägt und die Lunge atmet, sondern er lebt dadurch, dass er erkennt und liebt. Anteilnahme am Leben Gottes heißt also teilnehmen am Erkennen und Lieben Gottes. Wir nutzen also die heiligmachende Gnade, wenn wir die Liebe zu Gott üben, denn dann nehmen wir bewusst an der Liebe Gottes teil.

Vorbereitung auf Ostern bedeutet also, die gewohnten Dinge mit mehr Liebe tun. Zur Liebe aber gehört nach der Auskunft des hl. Thomas zweierlei: Das Wohlwollen und das Sich-Verbunden-Fühlen (unio affectus). Erst wenn beides da ist, kann von wirklicher Liebe die Rede sein. Eines allein reicht nicht. Das Wohlwollen allein reicht nicht für die Liebe, denn wir können z.B. einer Partei den Sieg wünschen, ohne sie zu schätzen, weil wir den Sieg einer anderen Partei verhindern wollen. Dann wünschen wir der Partei zwar etwas Gutes, den Sieg, wollen für sie also das Gute, aber mit Liebe hat das nichts zu tun, weil wir uns mit ihr nicht verbunden fühlen. Auch das Sich-Verbunden-Fühlen allein reicht nicht aus. So kann es geschehen, dass zwei Eheleute, die sich mit der Zeit fremd geworden sind, sich noch verbunden fühlen, weil sie wissen: wir gehören zusammen. Wenn sie aber kein Wohlwollen mehr zueinander haben, kann von Liebe nicht die Rede sein.

Wenn wir also die Gottesliebe üben wollen, um so die heiligmachende Gnade bewusst zu nutzen, dann müssen wir Gott Wohlwollen entgegenbringen. Wir sollten uns also für seine Ehre einsetzen, sein Lobsingen und beten, dass sein Wille geschehe, dass sein Reich komme. Und wir sollten uns mit ihm verbunden fühlen. Wir sind ja auch tatsächlich mit ihm verbunden durch die heiligmachende Gnade, das Leben Gottes in uns. Daran sollten wir bei allem, was wir tun, immer wieder bewusst denken, und in Verbundenheit mit Gott handeln. Wir können uns mit Gott auch deshalbverbunden fühlen, weil wir zum mystischen Leib Christi gehören, seine Glieder sind und der Gottessohn unser Haupt ist.

Bei unserer Arbeit können wir daran denken, dass wir nicht alleine als bloße Menschen handeln, sondern dass durch die heiligmachende Gnade Gott in uns lebt und mit uns handelt. Was wir jeden Tag tun, ist durch die heiligmachende Gnade auf Gott ausgerichtet. Viele Theologen sagen, dass unser Tun schon allein deshalb vor Gott einen Wert hat, weil wir die heiligmachende Gnade in unserem Herzen tragen. Auch wenn wir nicht bewusst an Gott denken, sind wir mit unserem Sein und Tun durch die Gnade auf Gott ausgerichtet. Das zeigt, wie die heiligmachende Gnade uns wirklich mit Gott verbindet. Viel verdienstlicher aber handeln wir, wenn wir uns zusätzlich bewusst sagen, dass wir jetzt arbeiten, um Gott unsere Liebe zu zeigen.

Uns mit dem Leiden Christi verbinden

Die dritte Weise, uns auf die Gnaden des Osterfestes vorzubereiten, ist die bewusste Verbindung mit dem Leiden Christi. Das Leiden Christi ist die Quelle unseres geistigen Lebens. Wir können nur deshalb ein Stückchen vom Leben Gottes in unserer Seele tragen, weil Christus uns dieses durch seinen Tod verdient hat. Es ist eine grundlegende Überzeugung der Christenheit, dass wir nur dann etwas von dem erhalten, was Christus uns durch sein Leiden verdient hat, wenn wir uns mit dem Leiden Christi irgendwie verbinden. Wir müssen mit dem Leiden Christi irgendwie verwachsen, damit wir dann auch mit seiner Auferstehung verwachsen sind (vgl. Röm 6,5); erst wenn wir mit Christus gestorben sind, werden wir auch mit ihm auferstehen (vgl. Röm 6,8). Diese Verbindung mit dem Leiden Christi können wir auf unterschiedliche Weise herstellen.

Durch den Glauben und die Betrachtung

Zuallererst durch den Glauben. Wer unverbrüchlich daran festhält, dass Christus durch sein Leiden den gegen uns gerichteten Schuldschein vernichtet hat, dass wir durch den Tod des Gottessohnes mit Gott versöhnt wurden (vgl. Röm 5,10), dass er unsere Sünden an seinem Leib auf das Holz hinaufgetragen hat, damit wir der Gerechtigkeit leben (vgl. 1 Petr2,24); dass wir durch seine Wunden geheilt wurden (Is 53,6), dass das Blut Jesu uns rein macht von allen unseren Sünden (1 Joh 1,8), der kann die Früchte des Leidens Christi empfangen. Diesen Glauben können wir besonders pflegen, wenn wir das Leiden Christi betrachten. Wenn wir den leidenden Herrn vor unser geistiges Auge stellen, uns in sein Leiden hineindenken und mit ihm mitleiden, dann verbinden wir uns mit seinem Leiden und machen uns bereit, auch an dessen Früchten teilzuhaben.

Durch das Mitleiden mit Christus

Eine andere Weise, sich mit dem leidenden Herrn zu verbinden, ist es, selbst etwas zu leiden. Beim Fasten den Hunger zu ertragen, dient nicht nur dazu, Buße zu tun für die Sünden, sondern ist auch bewusste Teilnahme am Leiden Christi. Der Herr leidet, auch ich will mit ihm etwas leiden. Den Christen im Mittelalter war dieser Gedanke präsent. Die einzige Mahlzeit an Fasttagen wurde im 13. Jahrhundert erst um 15:00 Uhr eingenommen. Thomas begründet es damit, dass Christus bis 15:00 Uhr gelitten hat. Mit seinem Tode hat er ausgelitten. Darum wollten die Christen auch bis 15:00 Uhr den Hunger leiden, um sich so mit dem leidenden Herrn zu vereinen.

Die Christenheit war überzeugt, dass wir uns mit dem Leiden Christi verbinden müssen, wenn wir von seinen Früchten etwas erhalten wollen. Die Taufe verbindet uns symbolisch, aber realmit dem Leiden Christi. Das Untertauchen –das heute durch das Übergießen symbolisiert wird –ist ein zeichenhaftes Sterben und Begraben werden mit Christus. Weil der Täufling sich so mit dem Leiden Christi vereinigt, darum erhält er auch die Erlösung. Noch deutlicher wird dieser Gedanke bei der Bluttaufe. Ein Ungetaufter, der um Christi willen den Martertod auf sich nimmt, erhält die gleichen Gnaden, als hätte er das Sakrament der Taufe empfangen. Denn er hat sich ja nicht nur symbolisch mit dem Leiden Christi verbunden, sondern durch wirkliches Leiden und Sterben. Hier wird klar, wie die Christenheit überzeugt war, dass das Mitleiden mit Christus uns auch die Früchte seines Leidens schenkt. Wer sich also in der Fastenzeit selbst einen Verzicht auferlegt oder die Schwierigkeiten des Alltags bewusst trägt, um sich so mit dem leidenden Herrn zu vereinigen, der macht sich bereit, an Ostern ein gutes Stück mehrgeistig aufzuerstehen.

Durch die Mitfeier der hl. Messe

Noch auf eine dritte Weise können wir uns mit dem Leiden Christi verbinden: durch die Teilnahme an der hl. Messe. Die heilige Messe setzt das Opfer Christi gegenwärtig. „Sooft ihr dieses Brot esst und von diesem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn.“ (1 Kor 11,26) Im Sakrament der hl. Eucharistie wird zeichenhaft gesagt, was das Leiden Christi für uns bedeutet. Es ist Opfer und Nahrung unserer Seelen. In der hl. Eucharistie ist der Leib und das Blut Christi gegenwärtig und zwar unter unterschiedlichen Gestalten. Unter dem Aussehen des Brotes ist der Leib Christi gegenwärtig; was wie Wein aussieht, ist das Blut Christi. So sagen es die Wandlungsworte: Das ist mein Leib, das ist der Kelch meines Blutes.


Dass Leib und Blut voneinander getrennt sind, ist der typische Zustand des Geopfert-Seins. Wenn ein Lamm im Tempel geopfert wurde, dann wurde es geschächtet und sein Blut wurde aufgefangen. Leib und Blut des Lammes wurden getrennt. In diesem Zustand des Geopfert-Seins ist Christus in der hl. Eucharistie gegenwärtig. Und so ist sein Opfer gegenwärtig. Am Kreuz war er in einem ganz ähnlichen Zustand: Sein Leib hing am Kreuz und das meiste Blut hatte er vergossen. So setzt die hl. Messe das Opfer Christi gegenwärtig, und dieses Opfer ist die Quelle des göttlichen Lebens in unseren Seelen. Wäre Christus nicht für uns gestorben, hätten wir kein göttliches Leben in uns. Sein Opfertod ist das, was uns geistig lebendig macht und am Leben hält. Das wird in der hl. Eucharistie dadurch ausgedrückt, dass Christi Leib und Blut unter den Gestalten von Brot und Wein gegenwärtig werden. Unter Gestalten also, die Nahrung sind. Wie die leibliche Nahrung uns dem Leibe nach am Leben erhält, so erhält die hl. Eucharistie unser geistliches Leben, unser Gnadenleben. Es verbindet uns also nichts so eng mit dem Opfer Christi als die Mitfeier der hl. Messe und die andächtige hl. Kommunion.

In der hl. Messe können wir unsere Mühen und Plagen mit dem Opfer Christi verbinden. Christus hat am Kreuz sein Leben seinem Vater geschenkt, und zwar aus Liebe und Gehorsam. Das ist das größtmögliche Geschenk, das ein Mensch Gott darbringen konnte. An dieses große Geschenk können wir unsere kleinen Geschenke anhängen. Mal angenommen, wir sind zu einem Geburtstag eingeladen und haben kein Geschenk dabei. Auf dem Weg zur Feier treffen wir unseren Freund, der ein großes Geschenk mitbringt. In unserer Verlegenheit fragen wir ihn, ob wir nicht das kleine Blümchen, das wir gerade am Wegrand gepflückt haben, an sein großes Paket anstecken und dann sagen dürfen: Dieses Geschenk ist von uns beiden. Genau so können wir es in der heiligen Messe machen. Wir stecken unsere kleinen Mühen und Verzichte an das große Geschenk, das Christus seinem Vater darbringt und sagen dann zum Vater: Das ist von uns beiden. So verbinden wir uns mit dem Opfer Christi und werden bereit, auch seine Früchte zu erhalten.

Wenn wir auf diese Weise die Fastenzeit nutzen, um uns auf Ostern vorzubereiten, dann werden wir am Auferstehungsmorgenwirklich ein Stück weit mehr auferstehen, eine innigere Anteilnahme am göttlichen Leben erhalten und so in unserem geistigen Leben eine Stufe aufsteigen.


12.03.2025

Gnadenbild - Maria mit dem geneigten Haupt


 

Unter den zahlreichen Gnadenbildern der Mutter Gottes, durch die sie ihre Gunst erweist, befindet sich in der Klosterkirche der Karmeliten in Wien eines mit dem Titel „Mutter der Gnade“ oder „Unsere Liebe Frau von der Gnade“, auch „Unsere Liebe Frau mit dem geneigten Haupt“ genannt.

Im Jahre 1610 fand ein Karmelit, Dominikus von Jesus-Maria, unter den Verehrern eines alten Altars in der Klosterkirche Maria della Scala in Rom ein Ölgemälde der Muttergottes, das verstaubt und etwas zerrissen war und ihn betrübte. Er nahm es in die Hand, schüttelte den Staub ab und betete es auf den Knien mit großer Hingabe an.

Er ließ das Bild restaurieren und stellte es auf ein Regal in seiner Zelle, wo er es zum Gegenstand seiner Liebe und Fürbitte für die Menschen machte, die in Not und Elend zu ihm kamen.

Als er eines Abends inbrünstig vor dem Bild betete, bemerkte er, dass sich Staub darauf gelegt hatte. Da er nur sein grobes Wolltuch hatte, wischte er es damit ab und entschuldigte sich,

„O reine und heiligste Jungfrau, nichts auf der ganzen Welt ist würdig, dein heiliges Antlitz zu berühren, aber da ich nichts als dieses grobe Taschentuch habe, nimm meinen guten Willen an.“


Zu seinem großen Erstaunen schien das Antlitz der Gottesmutter lebendig zu werden, sie lächelte ihn freundlich an und neigte ihr Haupt, das auch danach geneigt blieb.

Dominikus befürchtete, dass er einer Täuschung unterlag, doch Maria versicherte ihm, dass seine Bitten erhört würden: Er könne sie vertrauensvoll um jede Gunst bitten, die er sich wünsche. Er fiel auf die Knie, stellte sich ganz in den Dienst Jesu und Marias und bat um die Erlösung der Seele eines seiner Wohltäter aus dem Fegefeuer. Maria wies ihn an, mehrere Messen und andere gute Werke zu verrichten, und als er kurze Zeit später wieder vor dem Bild betete, erschien ihm Maria und trug die Seele seines Wohltäters in den Himmel. Dominikus bat darum, dass alle, die Maria vor diesem Gnadenbild verehren, alles bekommen, was sie sich wünschen. Die Muttergottes gab ihm diese Zusicherung:


„Allen, die mich in diesem Bilde mit Andacht verehren und zu mir Zuflucht nehmen, soll ihre Bitte erhört werden, und ich will ihnen viele Gnaden gewähren, vor allem aber will ich ihre Gebete um Linderung und Erlösung der Seelen im Fegefeuer erhören“.


Bald darauf brachte Dominikus das Gnadenbild in die Kirche Maria della Scala, damit noch mehr Marienverehrer es verehren konnten. Viele wunderbare Gnaden wurden denen zuteil, die hier Maria verehrten und anriefen. Nachbildungen der Gnadenmutter wurden angefertigt und in verschiedene Teile der Welt geschickt.


Nach dem Tod von Dominikus wurde das Originalgemälde Prinz Maximilian von Bayern geliehen. Dieser schenkte es 1631 den Karmelitern in München, die es Kaiser Ferdinand II. von Österreich und seiner Gemahlin Eleonore übergaben. Nach Ferdinands Tod trat Eleonore in das Karmeliterkloster in Wien ein und nahm das Bild mit. In den folgenden Jahren wurde das Bild an verschiedene Orte gebracht.



Quelle:https://tfp-deutschland.de/gnadenbild-maria-mit-dem-geneigten-haupt/


01.02.2025

Herz-Mariä-Sühnesamstag - Rosenkranz in Mainz

 


Der nächste Samstag — 1. FEBRUAR — ist der erste Samstag im Monat und somit Herz-Mariä-Sühnesamstag, wie von der Muttergottes in Fatima die ersten Samstage eines jeden Monats bezeichnet wurden. Sie wünschte an diesen Samstagen das Gebet des Rosenkranzes, fünfzehnminutigen Betrachtung der Rosenkranzgeheimnisse, sowie Beichte und Kommunion zur Sühne für die Beleidigungen, die von den Menschen dem Unbefleckten Herzen Mariens zugefügt werden.

 

Um diese Sühne auch öffentlich zu leisten, beten wir jeden ersten Samstag um 16 Uhr einen Rosenkranz in Mainz, am Marienbrunnen, Marienplatz (Dom Nordseite)

Herzliche Einladung!

15.12.2024

Der Dritte Advent

 

 
 
 

Am dritten Adventssonntag, Gaudete, entzünden wir die dritte Kerze am Adventskranz.


Dieses Licht ruft uns zur Freude auf – einer Freude, die tief im Herzen wurzelt und aus der Nähe Gottes zu uns entspringt.


Die Worte aus dem Psalm 84 begleiten diesen Sonntag:

„Freuet euch allezeit im Herrn. Noch einmal sage ich: Freuet euch. Laßt alle Menschen eure Güte erfahren; denn der Herr ist nahe. Um nichts macht euch Sorgen, sondern stets sollen in innigem Gebet eure Anliegen vor Gott kund werden.“


In der lateinischen Liturgie heißt es:

Gaudete in Domino semper: iterum dico, gaudete. Modestia vestra nota sit omnibus hominibus: Dominus enim prope est. Nihil solliciti sitis: sed in omni oratione petitiones vestræ innotescant apud Deum.


Maria, die Muttergottes lehrt uns, was es bedeutet, sich auf den Herrn zu freuen.


Ihre ganze Existenz war ein freudiges „Ja“ zu Gott, ein Zeichen des Vertrauens und der Hingabe.


Sie war die erste, die mit freudigem Herzen das Kommen des Herrn verkündete, als sie bei Elisabeth ausrief:

„Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.“


In der Botschaft von Fatima ruft uns Maria ebenfalls zu dieser tiefen Freude auf, die in der Nähe zu Gott gründet.


Sie fordert uns auf, im Gebet zu verharren und unsere Herzen zu reinigen, damit Christus in uns wohnen kann.


Ihre mütterliche Liebe erinnert uns daran, dass jede echte Freude in der Nähe zu ihrem Sohn wurzelt.


Am dritten Adventssonntag dürfen wir uns besonders daran erinnern, dass Maria als Muttergottes die Ursache unserer Freude ist.


Sie tröstet uns in unseren Sorgen, ermutigt uns in der Dunkelheit und führt uns immer näher zu Jesus.


Wie Maria dürfen auch wir sagen:

„Voll des Frohlockens bin ich im Herrn, und meine Seele jauchzt auf in meinem Gott; denn Er hat mich gekleidet in Gewänder des Heiles, hat mich umhüllt mit dem Mantel der Gerechtigkeit.“


Maria lädt uns ein, diese Freude zu leben und zu teilen, nicht nur durch Worte, sondern durch Taten der Liebe, Güte und Versöhnung.


Mit jedem Licht, das wir im Advent entzünden, wächst die Gewissheit, dass das wahre Licht der Welt nahe ist: Christus, ihr göttlicher Sohn.


Möge der dritte Advent ein Fest der Freude sein – der Freude, die aus der Nähe zu Gott und aus dem Vertrauen auf die Fürsprache Mariens erwächst.


Lassen wir uns von ihrem Beispiel leiten, auf dass wir mit ihr singen können:

„Freuet euch im Herrn! Der Herr ist nahe!“


Einen gesegneten dritten Advent unter dem Schutz und der Führung unserer lieben Frau von Fatima!


 
 
 
 

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr, in Jesus und Maria


Lukas Leubnitz