Christliche
Vollkommenheit
Der Eifer beim streben nach christlicher Vollkommenheit ist
gewöhnlich am Anfang sehr groß, aber später verhält sich der Herr, als ob er
(ohne uns) weitergehen würde. In diesem Fall müssen wir fest auf eigenen Füßen
stehen und nicht unruhig werden, weil Gott seine helfende Hand zurückzuziehen
scheint. Er möchte sehen, ob wir schon
stark sind. Wenn wir jenen Trübsalen und Versuchungen widerstehen und sie
überwinden, dann kommen das innere Glück und der Himmlische Trost wieder zurück.
Wenn man einem kleinen Kind helfen möchte, gehen zu lernen,
dann muss man es am Anfang fest mit beiden Händen halten. Im Laufe der Zeit
lässt man es etwas lockerer und man probiert manchmal, ob es sich nicht schon
alleine auf den Beinen halten kann. Auch wenn das Kind zunächst immer wieder
einmal auf die Nase fällt, muss man es trotzdem schrittweise loslassen, sonst
wird es nie selbständig.
Quelle: Die Maximen des
heiligen Philipp Neri – mit Kurz-Kommentaren aus dem Oratorium von Aufhausen. -
P. Winfried M. Wermter C. O. - Dienerinnen vom Heiligen Blut e.V. - Regensburg
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