Eines Tages wurde
Catharina von Siena auf der Straße von einem Bettler um eine Gabe angegangen.
Da sie nichts bei sich hatte, gab sie ihm kurzentschlossen ihren Ordensmantel.
Im Kloster machte man ihr Vorwürfe, wie sie ohne Mantel über die Straße gehen
könne. Die heilige antwortete: „Lieber will ich ohne Mantel sein als ohne
Liebe.“ So handeln Heilige; sie finden immer die einfachste Lösung. Selbstlose
Liebe ist das Zeichen echter Christusnachfolge. Mit Recht mahnte schon der Hl.
Chrysostomus (407): „Gibst du jetzt Christus nichts, drüben braucht er dich
nicht mehr. Hier auf Erden dürstet er, hier hungert er. Er dürstet aber, weil
er nach deinem Heile dürstet. Deshalb kommt er als Bettler, deshalb geht er nackt umher. Er will dir dadurch das ewige
Leben verschaffen.“
„Das größte Licht ist die Liebe“ (1 Kor 13, 13), sagt uns der Apostel Paulus.
Heute aber ist die Zeit, die uns umgibt, von Herzenshärte, Gier und Macht
gezeichnet, daß in ihrer dämonischen Atmosphäre die Liebe fast ersticken muß.
Die große westfälische Seherin, Anna Katharina Emmerick
(gestorben 1824), sagte für die Zeit vor dem Jahre 2000 voraus, dem Teufel sei in dieser Zeit mehr Macht und Freiheit gegeben. Der Teufel hat wohl einen durchdringenden, scharfen Verstand, aber er hat kein Herz, er kann nicht Lieben. Wir können wohl ohne die Fortschritte der Technik und Wissenschaft leben, aber nicht ohne Liebe. Ohne Liebe müssten wir elend zu Grunde gehen im Kampf alle gegen alle. Wehe dem Wissen, das sich nicht umsetzt in Liebe!
(gestorben 1824), sagte für die Zeit vor dem Jahre 2000 voraus, dem Teufel sei in dieser Zeit mehr Macht und Freiheit gegeben. Der Teufel hat wohl einen durchdringenden, scharfen Verstand, aber er hat kein Herz, er kann nicht Lieben. Wir können wohl ohne die Fortschritte der Technik und Wissenschaft leben, aber nicht ohne Liebe. Ohne Liebe müssten wir elend zu Grunde gehen im Kampf alle gegen alle. Wehe dem Wissen, das sich nicht umsetzt in Liebe!
Gott aber, der die Herzen der Menschen erschuf, wollte, daß
die Menschen einander im Herzen verbunden seien. Hier liegt das letzte und
tiefste Geheimnis der Völkerversöhnung. Darum hat die Stunde der Christen
Geschlagen. Was die Sonne im Weltall, das sollen wir in der Menschheit sein:
„Feuer auf die Erde zu werfen bin ich gekommen, und was will ich anderes, als
das es brenne!“ (Lk. 12, 49).
Lasset uns Engel des Lichtes und der Liebe sein! Gütige
Menschen wandern wie Sterne durch das Leben, sie strahlen Trost und Wärme aus.
„Wer einen Liebesdienst erweist, bringt Gott ein Speiseopfer dar, wer
Barmherzigkeit übt, opfert ein Lobopfer“
(Sir. 35, 2).
Was wir Christen heute brauchen: das Herz des Kindes gegen
Gott, das Herz einer Mutter gegen den Nächsten, das herz eines Richters gegen
uns selbst. Des Menschen wahrer Adel, seine Würde, seine Krone sitzt nicht im
Geblüte, sondern im Gemüte – im Herzen.
Es ist und bleibt so: „Der Mensch ist gering, sein Herz ist
das große Ding.“ Christen, seid Kinder und Künder der großen Liebe. Denn sie
allein schenkt uns den neuen Menschen und die neue Zeit. - (Pfr. Otto Brecht)
Quelle:
Fatima Ruft – Heft Nr. 128 – Dezember 1993
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