Hl. Petrus Kanisius
Mönch, Priester, Kirchenlehrer SJ
Geboren: 8. Mai 1521 in Nimwegen, Niederlande
Gestorben: 21 Dezember 1597 in Fribourg, Schweiz
Patron der Bistümer Innsbruck und Beixen;
der katholischen
Schulorganisation in Deutschland (seit 1921)
Die Heiligsprechung vom Petrus Kanisius und seine Ernennung
zum Kirchenlehrer erfolgten am selben Tag, am 21. Mai 1925, durch Papst Pius
XI. „Zweiter Apostel Deutschlands nach Bonifatius“ hatte einige Jahre zuvor
Papst Leo XIII. den großen Prediger, Schriftsteller und und Erneuerer der
katholischen Kirche in Deutschland genannt. Der Sohn des Bürgermeisters von
Nimwegen im damals zum deutschen Reich gehörendem Herzogtum Geldern war der
erste Deutsche gewesen, der dem Jesuitenorden beitrat (1543). Die erste
Niederlassung der Gesellschaft Jesu in Köln wurde von ihm mitbegründet und
aufgebaut. Der Orden des Ignatius von Loyola wurde für Petrus Kanisius zum
Mittelpunkt seines Lebens, hier fand der gelehrte Philosophie-Doktor
Wissenschaft und apostolische Tätigkeit harmonisch vereint.
Unermüdlich wirkte Petrus Kanisius nach dem Ablegen der
Profess im Jahr 1549 – als achter Jesuit überhaupt – für den Erhalt und die
Erneuerung des katholischen Glaubens. Er predigte und wirkte seelsorgerisch
außer in Deutschland auch in der Schweiz und Österreich und in Böhmen. Er war
päpstliche Theologe beim Konzil in Trient, Universitätsrektor und
Theologieprofessor in Ingolstadt. Domprediger in Wien, lehrte in Messina auf
Sizilien, wirkte in Augsburg, Prag, München und Innsbruck. Dreimal wurde ihm
die Bischofswürde von Wien angetragen, dreimal lehnte er ab, um seinen Weg, den
er sich selbst vorgegeben hatte, weiter gehen zu können.
Petrus Kanisius, der den Jesuitenorden weiter ausbaute und
ihm neue Impulse gab, war der Kirchenpolitiker seiner Zeit schlechthin. Es gab
keinen führenden Katholiken, mit dem er nicht in Verbindung stand. An allen
großen kirchenpolitischen Verhandlungen und Entscheidungen war der angesehene
Theologe maßgeblich beteiligt. Die Päpste achteten und schätzten ihn, sein
Orden hatte in ihm einen der teuersten Miitbrüder überhaupt. Berühmt wurden die
Schriften und Bücher von Petrus Kanisius. Das bekannteste Werk ist der
dreifache Katechismus (Canisi), der allein bis zum Tod von Kanisius 200 Auflagen
erlebte. Dabei handelt es sich um je einen Katechismus für Kinder,
Mittelschüler und Studenten.
Nach Auseinandersetzungen mit Paul Hoffaeus, seinen
Nachfolger als Ordensprovinzial, wurde
Petrus Kanisius 1580 nach Fribourg in der Schweiz versetzt, wo er das heutige
St. Michael-Kolleg gründete. Im alter von 76 Jahren starb er hier am 21.
Dezember 1597 und wurde unter dem Hochaltar der Kirche St. Michael beigesetzt.
Darstellung: Auf Darstellungen wird Petrus Kanisius in
Jesuitentracht abgebildet, seine Attribute sind Schädel, Kruzifix, Katechismus
oder/und Feder. Bei Statuen sieht man Petrus Kanisius oft sitzend, den
Katechismus erklärend. Verschiedene Darstellungen sind in der Jesuitenkirche
St. Michael im schweizerischen Fribourg, dem Begräbnisort von Petrus, zu sehen.
Quelle:
Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf – Schauber-Schindler - Pattloch-Verlag
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen