19.09.2018

Tagesheilige 19. September: hl. Januarius


Hl. Januarius

Bischof, Märtyrer
Geboren: 3. Jh. in Neapel (?), Italien
Gestorben: 305 in Neapel
Patron von Neapel, gegen Vulkanausbrüche

Die Stadt Neapel bewahrt einen ihrer kostbarsten Schätze in der Cappella S. Gennaro auf: den Schädel des Januarius (Gennaro) und zwei Ampullen mit seinem Blut. Die prächtige barocke Kapelle im gotischen Dom an der Via del Duomo gehört zu den bedeutendsten Wallfahrtszielen Italiens. Vor allem natürlich die Neapolitaner kommen hierher, um den Schutzpatron ihrer Stadt um Beistand und Hilfe zu bitten. Unter der Hauptapsis des Domes liegt die Krypta S. Gennaro, die im 15. Jh. zur Aufbewahrung der Gebeine des Märtyrers errichtet wurde.
Bekannter als dies Lebensgeschichte des Verehrten ist bis heute das sogenannte „Blutwunder des Heiligen Januarius“. An den Hauptfesten des Bischofs, wie etwa am 19. September, verflüssigt sich das Blut von Januarius, das in den Ampullen aufbewahrt wird. Tritt das Wunder erst mit Verzögerung oder vielleicht sogar einmal überhaupt nicht ein, dann befürchten die Neapolitaner, die diesem Ereignis aufgeregt und ängstlich beiwohnen, das schlimmste für ihre Stadt. Bis heute gibt es für dieses „Blutwunder“ keine natürliche Erklärung.
Januarius war zu Beginn des 4. Jh. Bischof von Neapel (manche Überlieferungen sagen, auch von Benevent, der nicht weit von Neapel entfernt liegenden Stadt). Während seiner Amtszeit fanden die gefürchteten Christenverfolgungen unter Kaiser Diokletian statt. Unermüdlich besucht Januarius die unglücklichen  Verhafteten in den Kerkern und sprach ihnen Mut zu. Timotheus, der Statthalter von Kampanien, wurde darüber so wütend, dass er den Bischof schließlich festnehmen und zum Tode verurteilen ließ.
Die Legend erzählt, man habe Januarius zuerst in einen brennenden Ofen geworfen, doch die Flammen konnten ihm nichts antun. Als der Bischof den Löwen zum Fraß vorgeworfen wurde, legten sich die Tiere brav zu seinen Füßen nieder. Daraufhin wurde Januarius zusammen mit sieben Gefährten, unter ihnen sein Diakon und sein Lektor, öffentlich enthauptet. Der Ort des Martyriums lag bei den Schwefelquellen von Pozzuoli vor den Toren der Stadt. Das Todesjahr war 305.
Bevor die Gebeine von Januarius ihren letzten Aufbewahrungsort im Dom von Neapel fanden, wurden sie mehrmals an verschiedene Orte übertragen. Die erste Überführung fand an einem 19. September statt, weshalb dieser Tag der Gedenktag des Märtyrers ist. Im Norden des Stadtzentrums von Neapel kann man noch heute die sogenannten Catacombe di S. Gennaro besichtigen, wo Januarius ebenfalls einmal beigesetzt war.

Verehrung/Brauchtum: Bis heute gibt es in und um Neapel verschiedene Prozessionen zu Ehren von Januarius. Der Januarius-Kult beschränkt sich fast ausschließlich auf die Region Neapel.

Darstellung: - Januarius ist fast immer in bischöflichen Gewändern dargestellt; auf diesen Abbildungen fehlen auch selten die Blutampullen. Häufig fand auch das Martyrium des Bischofs einen Niederschlag in der Kunst, so auf dem bekannten Gemälde von Compagne im Kunsthistorischen Museum Wien (Januarius wird enthauptet) oder auf einem Bild von Ribera in der Kathedrale von Neapel (Januarius entkommt dem Feuerofen).


Quelle: Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf – Schauber-Schindler – Pattloch-Verlag

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